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Kirchen stellen sich hinter streikende Häftlinge

JERUSALEM (inn) – Nach Solidaritätsbekundungen von islamischer Seite für die hungerstreikenden Häftlinge haben nun auch die Vertreter der christlichen Kirchen in Jerusalem ihre Unterstützung für den Streik bekundet. Die palästinensischen Insassen kämpften um ihre Menschenwürde, hieß es in einer Stellungnahme.

Die Vertreter der Griechisch-Orthodoxen Kirche, der Lutheraner, der Armenier, der Anglikaner und der katholischen Kirchen erklärten am Sonntag in einer gemeinsamen Stellungnahme, sie unterstützten die streikenden Palästinenser, weil diese gegen eine „unmenschliche Behandlung, die sie in den Gefängnissen erleiden“ protestierten.

Am Sonntag voriger Woche waren palästinensische Sicherheitsgefangene in einen Hungerstreik getreten, an dem sich mittlerweile knapp 4.000 Häftlinge beteiligen. Ihre Forderungen umfassen öffentliche Telefone, das Entfernen der Glasscheiben zwischen ihnen und den Besuchern sowie ein Ende der Leibesvisitationen. Die Kirchenvertreter forderten: „Die Menschenwürde der politischen Gefangenen muss anerkannt und respektiert werden“.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, rief auch die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Palästinenser am Wochenende dazu auf, ihre Solidaritätsbekundungen für die streikenden Gefangenen zu verstärken. Die radikal-islamische Terror-Organisation Hamas und bewaffnete Gruppen von Jasser Arafats Fatah-Partei kündigten an, israelische Soldaten entführen zu wollen, um mit ihnen Gefangene freizupressen.

Arafat selbst rief am Freitag die Palästinenser dazu auf, sie sollten ihre Aktionen zur Unterstützung der Gefangenen verstärken. Auch habe er Kontakt zu verschiedenen arabischen Ländern aufgenommen, damit diese sich an der Aktion beteiligen. Arafat lobte den Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa. Dieser hatte ein spezielles Komitee gründet, welches die Bedingungen der Gefangenen in israelischen Gefängnissen überprüfen soll. Es wird überwacht von der UNO.

Tausende Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen waren in den vergangenen Tagen auf die Straße gegangen und hatten mit Parolen ihre Unterstützung der Streikenden demonstriert. Sie riefen die PA, die arabische Welt und die internationale Gemeinschaft dazu auf, auf Israel Druck auszuüben, die Forderungen der Gefangenen durchzusetzen. Neben Demonstrationen in Ramalla, Hebron, Dschenin, Nablus, Bethlehem, und Tulkarm gab es auch Kundgebungen in Jerusalem. Dort hatten sich Angehörige von Gefängnis-Insassen vor dem Büro des Roten Kreuzes aufgestellt.

Beim Freitaggebet predigte Scheich Muhammad Hussein in der Al-Aksa-Moschee: „Die palästinensischen Insassen in zionistischen Gefängnissen führen ihren Kampf der leeren Mägen fort mit dem Ziel, ihre Würde und ihre Menschenrechte zu verteidigen, die ihnen rechtmäßig zustehen“. Die Gefangenen seien ein gutes Beispiel für die islamische Nation und für das palästinensische Volk im Speziellen.

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