Kibbuz Be’eri begeht Jom Kippur mit besonderem Gebetbuch

Von Israelnetz

Bewohner des südisraelischen Kibbuz Be’eri nutzen am diesjährigen Versöhnungstag Jom Kippur eine Sonderausgabe des des jüdischen Gebetbuches für Festtage (Machsor). Der Jerusalemer Verlag Koren Publishers hat es im Gedenken an Jossi Scharabi herausgegeben, der in Be’eri den Synagogengottesdienst zu leiten pflegte. Am 7. Oktober 2023 wurde er von der Hamas entführt und später im Gazastreifen ermordet. Er war der Bruder der im Februar freigelassenen Geisel Eli Scharabi. Be’eri war vom Hamas-Massaker besonders betroffen: 130 Bewohner wurden ermordet, das waren etwa 10 Prozent der Bewohner. (eh)

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6 Antworten

  1. Jossi Sharabi bleibt für den Kibbuz Be’eri unvergessen und alle anderen 130 Bewohner auch. Es ist unter diesen Umständen schwer, den Jom Kippur Feiertag zu feiern, andererseits auch so wichtig. Menschlich kann man nicht vergessen und verzeihen. Aber der Feiertag zeigt uns auch, dass wir ALLE täglich von der Gande und Vergebung unseres Gottes abhängig sind. „Gott muss uns vergeben, Menschen tun das nicht immer.“ (Rabbiner Borovitz, Jüd. Allgemeine)
    Terroristen vergeben ist unglaublich schwer. Sie haben ja auch keine Einsicht. Wie soll man jemanden vergeben, der keine Reue zeigt. Und trotzdem denke ich manchmal, was würden wir tun, wenn Jesus zu uns sagen würde: Nein, das war zu viel. Ich kann dir nicht vergeben.

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    1. Ich kann diesen Terroristen, welche Angehörige meiner Glaubensgemeinschaft ermordeten, ebenso wenig vergeben oder verzeihen, wie ich den Nazimördern verzeihen oder vergeben kann,die einen Teil meiner Vorfahren ermordeten, noch kann ich je vergessen
      Ich kann Yom Kippur nicht zelebrieren, sondern nur still gedenken…………….SHABBAT SHALOM

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      1. @Klaus
        Sehr ehrlich 👍 und absolut verständlich. Es gibt aber auch diejenigen, die diese Vergebung schaffen, das muss man auch anerkennen. Ich las es sogar mal von einer Geisel, ist mir momentan entfallen, von wem. Vergeben ist ja nicht das Gleiche wie Versöhnen. Das Erstere ist meine Entscheidung, mich nicht von Hass und Groll auffressen zu lassen. Bitterkeit kann krank machen. Versöhnung ist mit den Verbrechern ja nicht möglich, weil sie in o.g.Fall nicht mehr leben und weil dazu Reue und Vertrauen gehört.
        Meine Erfahrung ist, man schafft das auch nur, wenn man sich selbst der Vergebung durch Jesus bewusst ist. Aber ich habe keine traumatisierenden Erfahrungen gemacht und kann/will nichts verallgemeinern. Versteh mich bitte nicht falsch, das soll nicht oberlehrerhaft klingen. Liebe Grüße Ella 🙏 🎗🇮🇱

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      2. Klaus, das ist menschlich verständlich . Wo Wunden geschlagen wurden , ist Vergebung beinahe unmöglich. Dass es doch erlebbar und erfahrbar ist, wurde am Kreuz Jesu in seiner höchsten Form vorgelebt und umgesetzt. Ich habe Lob und Dank für mich diesen Weg gefunden und bewusst gewählt :: Vergebung selbst empfangen und Vergebung gewähren. Es ist radikal. Es tut manchmal weh. Es ist ein Angebot für jeden. Eine freie Entscheidung. Aber auch ungeheuer befreiend !

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      3. @klaus. Ich glaube, da täten sich viele gläubige Christen auch schwer mit. Ein äußerst schwieriges und sensibles Thema, über das man lange nachgrübeln könnte.

        Können und dürfen wir überhaupt global vergeben, oder bräuchten wir dazu die Täter nicht von Angesicht zu Angesicht (was ja wie in Deinem Fall gar nicht mehr möglich ist)? Gott selbst beurteilt die (andern) Toten erst im letzten Gericht (Offbg. 20,11-15), bei dem diese vor IHM (großer weißer Thron) erscheinen müssen.
        Das ist jetzt aber nur eine Momentaufnahme meinerseits, ohne dabei die zuvor gemachten Aussagen in Frage stellen zu wollen (Ella…).

        Noch mal zu „Jom Kippur“. Geht es da nicht mehr um Gnade, persönliche Buße, Umkehr, Vergebung eigener Verfehlungen und im näheren Umfeld?
        Also in dem Sinne, dass es sehr befreiend sein kann, auch für ansonsten weltliche Juden.
        Es ist aber auch die Rede von einem stellvertretenden Opfer (das gläubige Christen aufgrund der Schrift mit Jesus in Verbindung bringen), dem die Schuld aufgeladen wird.

        Ein letztes: Die so grausam dahingehen mussten, die dürften doch jetzt schon in Gottes Herrlichkeit sein. Das ist mein fester Glaube.

        Ihr habt da aber schon ein besonders Fest. Wir hier sind ja im Sinkflug.
        Ich muß bei Gelegenheit über das ganze Thema weiter nachdenken.
        SHALOM…

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