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Kibbutz veranstaltet Managertraining

KARMIEL (inn) - Manager können in Israels freier Natur ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Im galiläischen Kibbutz Tuval lernen sie den Umgang mit Konfliktsituationen des Geschäftslebens.

Während andere an ihren Schreibtischen sitzen, üben sie sich an Strickleitern, Kletterwänden und Seilen. Führungskräfte namhafter israelischer Unternehmen sollen bei dem Training lernen, als Team zu arbeiten und Konflikte zu lösen. Im Gegenteil zur freien Marktwirtschaft erfahren sie hier das Arbeiten im Kollektiv. In Extremsituationen sammeln sie nützliche Erfahrungen, berichtete das „Handelsblatt“ am Donnerstag. Diese diskutieren sie anschließend mit Experten. Pro Jahr besuchen rund 150 Gruppen das „Tuval Center for Organisational Effectiveness“. Für einen Tag bezahlen die Gruppen etwa 1.200 Euro.

Im Kibbutz lernen die Manager: Ohne Teamgeist funktioniert kein Unternehmen. Dies ist auch gleichzeitig Sinn der Übungen in freier Natur. Nur mit einem positiven „Wir-Gefühl“ sei es möglich, die Übungen gemeinsam zu bewältigen. „Das Vertrauen zu den Kollegen auf allen Hierarchie-Ebenen war nach ein paar Tagen ein völlig anderes. Dadurch entstand ein sehr gutes Zusammengehörigkeitsgefühl. Einzelkämpfer gibt es bei uns nicht mehr“, sagt Dani Atun, Verkaufsleiter des Medizintechnikanbieters MTRE.

Neben dem Training im Freien bietet der Kibbutz Tuval bei Karmiel auch eine reguläre Managerberatung an. „Israelis sind stark in Sachen Spontaneität und Improvisation. Bloß mit der richtigen Planung will es irgendwie nur selten klappen. Viel zu häufig sind Manager in Führungspositionen in eine bestimmte Idee verrannt“, bemerkt Kursleiter Richard Milecki. „In den Seminaren üben wir an Simulationen, wie wichtige Probleme im Geschäftsalltag erkannt werden und wie sich innerhalb einer Gruppe gemeinsam Lösungsansätze erarbeiten lassen.“

„Aus der Not entstanden“

Der Kibbutz Tuval besteht erst seit 1980. Ursprünglich finanzierte er sich über die Landwirtschaft. Die erbringe heute aber nur noch ein Viertel des Gesamteinkommens, so das „Handelsblatt“. „Wir hatten damals eine Lavendelverpackungsfabrik aufgebaut, die uns fast in den Ruin getrieben hätte“, sagt Milecki. „Mitte der 90er Jahre suchten wir händeringend nach einer neuen Einkommensquelle.“

Laut der Wirtschaftszeitung stamme ein Großteil des Einkommens aus Dienstleistungen wie Tourismus. Dazu zähle auch das Managertraining. Doch nicht nur Israelis besuchen diese Kurse. „Israelische Unternehmen mit Niederlassungen in Europa oder den USA schicken ebenfalls ihre ausländischen Mitarbeiter zu uns“, erzählt der Kursleiter. So lernen Manager rund um die Welt, richtig mit Konfliktsituationen umzugehen.

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