Suche
Close this search box.

Erste Kibbutzgründung seit 26 Jahren

Nahe der Wüstenstadt Arad soll ein Kibbutz entstehen. Es ist die erste Gründung seit 1997. Der Name steht indes noch nicht fest.
Von Israelnetz
Wüste

ARAD (inn) – Die Grundlage für den Plan zur Gründung eines Kibbutz am Stadtrand von Arad entstand schon 2011. Damals verabschiedete die Regierung den Beschluss 3782, der die Errichtung neuer Siedlungen in der Gegend von Arad, zwischen der Schokat-Kreuzung und Tel Arad, vorsah. Drei Jahre später waren die Beteiligten sich einig, dass ein Siedlungsblock von 25.000 Dunam entstehen solle. Dies berichtete die Onlinezeitung „Yediot Aharonot“ Anfang August.

Unter der Bennett-Lapid-Regierung startete 2022 das Projekt. Die damalige Innenministerin Ajelet Schaked (Jamina) entschied, dass die erste Siedlung ein Kibbutz sein würde.

Der Kibbutz wird in Zusammenarbeit mit der sozialistischen Jugendbewegung „HaSchomer HaZair“ errichtet. Familien können sich bereits für die Mitgliedschaft im Kibbutz bewerben.

Der Projektleiter der Kibbutz-Bewegung Neri Schoten erklärte, dass die Ansiedlung für Gruppen mit unterschiedlichem Hintergrund geplant werde, „die zum Zweck seines Aufbaus und Wohlstands zusammenarbeiten“. Die Mitglieder würden sich nicht nur in der Landwirtschaft engagieren, sondern auch im Bildungswesen und in der Stadt Arad. Sie hätten das Ziel, Arad und die Umgebung stark zu prägen. „Seit 1997 gab es keine Kibbutzneugründung. Nun sind wir bereit für diese Herausforderung.“

Uneinigkeit über Namensgebung

Anfang August wurde in Medienberichten der Name des neuen Kibbutz bekanntgegeben: „Ma’ale Aharon“, benannt nach dem ehemaligen Bildungsminister Aharon Jadlin. Im Alter von 96 Jahren starb er im vergangenen August. Jadlin war schon in den 1950er Jahren in den Kibbutz Chatzerim, unweit der Wüstenstadt Be’er Scheva, gezogen. Für die Arbeitspartei (Avoda) war er zwischen 1964 und 1979 Parlamentsmitglied, drei Jahre davon als Bildungsminister.

Der Generalsekretär der Kibbutz-Bewegung Nir Meir wertete Jadlin als „einen Mann der Negev-Wüste, als einen Mann der Visionen und des Glaubens“. Er fügte hinzu: „Mit der Namensgebung wollen wir sein Vermächtnis würdigen und ihn bei der Errichtung des neuen Kibbutz als Polarstern verewigen.“

Genau dieser Name wurde jedoch am Mittwoch abgelehnt. Den Namensausschuss des Büros des Premierministers führt Mosche Sharon an. Der Professor respektiere das Andenken an den verstorbenen Minister. Das Komittee zur Namensfindung versuche jedoch, die Benennung von Orten nach Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu vermeiden. Nach ihnen würden besser Straßen oder Institutionen benannt. „Die Ortsnamen sollten zuallererst die historischen Namen des Landes bewahren.“

Die Kibbutzbewegung zeigte sich ob dieser Antwort überrascht. Aharon Jadlin sei Gewinner des Israel-Preises gewesen und ein „Synonym für Zionismus und die Liebe zum Land Israel“. Zudem sei sogar eine Siedlung im Golan nach dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump benannt worden.

Wie die Zeitung „Yediot Aharonot“ am Donnerstag berichtet, äußerten „mit der Angelegenheit vertraute Personen“ den Verdacht, dass die Ablehnung des Namens politischer Natur sein könne: Einer der drei Söhne des verstorbenen Ministers ist der frühere Chef des militärischen Geheimdienst, Generalmajor Amos Jadlin. Dieser hatte sich in der Vergangenheit öffentlich gegen die geplante Justizreform geäußert. (mh)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

2 Antworten

  1. Durch eine israelisch – deutsche Jugend-Organisation kam meine Tochter 1982 in ein Kibbutz und berichtete über ihren dortigen Aufenthalt, ihre Arbeit und über die Menschen, die in einem sehr fröhlichen sozialen Zusammenleben reih-um alle Arbeiten verrichtet haben. Keiner war sich zu schade, auch mal die sanitären Anlagen zu reinigen, auch nicht der Direktor, alle waren gleich. Das hat ihr besonders gut gefallen. In der kurzen Zeit einiger Monate kam sie durch viele Erkenntnisse völlig neu motiviert wieder nach Hause. Neue Entscheidungen über ihren weiteren Lebensweg ergaben sich, ganz besonders auch durch praktisch erworbene Fachkenntnisse im Gemüse- und Obstanbau sowie in der Landwitschaft, nicht zuletzt aber auch durch neue wertvolle Freunde. In einem israelischen Kibbutz trifft sich die Jugend der Welt, erweitert ihren Gesichtskreis und lernt neue Maßstäbe setzen zu können.
    Ab diesem Zeitpunkt endeten die elterlichen Erziehungsmaßnahmen. Ein segensreicher Lebensweg war vorprogrammiert wie sich danach herausstellte.
    Ich kann jedem Jugendlichen wärmstens empfehlen, einen Aufenthalt in einem israelischen Kibbutz in Betracht zu ziehen, sollte er grade noch nicht wissen wie es in seinem Leben weitergehen soll.

    7

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen