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KH-Vorsitzender Friedman: „Deutschland kann von Israel viel lernen“

FRANKFURT/MAIN (inn) – Deutschland und andere europäische Staaten kritisierten Israel wegen der Terror-Bekämpfung, ohne selbst wirklich mit Terror konfrontiert zu sein – stattdessen könne Deutschland viel von Israel lernen. Dies sagte Michel Friedman, der neu gewählte Vorsitzende des deutschen Zweiges von Keren Hayesod.

Friedman sprach am Montagabend vor etwa 90 geladenen Gästen einer Benefiz-Gala von Keren Hayesod in Frankfurt. Er war am 28. November zum neuen deutschen Vorsitzenden der israelischen Organisation gewählt worden, die sich für die Einwanderung von Juden nach Israel engagiert.

Er empörte sich über die Verurteilung der israelischen Politik in Europa. „Ich wüsste gerne, wie Deutschland reagieren würde, wenn es prozentual hochgerechnet 70.000 Terror-Tote zu beklagen hätte“. Während Europa die Terror-Bekämpfung in den USA, England, Frankreich, oder in Tschetschenien akzeptiere, spreche man Israel offenbar das Recht ab, sich gegen Terror zu wehren, so Friedman. Er verurteilte dies als „Heuchelei und Doppelmoral“ in Brüssel und Berlin. „Ich verlange von Gerhard Schröder Verständnis für Israels Terror-Bekämpfung“, fügte er hinzu.

Friedman verwies auf die Erfolge Israels auf den Gebieten Wissenschaft und Forschung: „Israel ist auf diesen Gebieten so erfolgreich wie kaum ein anderes Land“, und daher sei er „stolz auf ein solch wunderbares Land“. Angesichts des durch die PISA-Studie aufgeworfenen Bildungsproblems in Deutschland sagte Friedman: „Israel ist immer an oberster Stelle“.

Auch die hierzulande viel diskutierte „multikulturelle Gesellschaft“ sei in Israel nie ein Problem gewesen. Dort lebten Menschen aus den unterschiedlichtsten Nationen zusammen. „Demokratie war schon immer ein fester Bestandteil des Alltags in Israel“, so Friedman. Daher ziehe er das Fazit: „Deutschland kann viel von Israel lernen“.

In Bezug auf die Juden in der Diaspora sagte der Vorsitzende: „Juden, die in Deutschland leben, verdienen denselben Respekt wie israelische Juden“. Jeder müsse selbst entscheiden, wo er leben wolle. In den vergangenen zwölf Jahren sei in Deutschland die drittgrößte jüdische Gemeinde Westeuropas entstanden, so Friedman, dies sei eine „Erfolgsstory“.

Keinesfalls sollten sich Juden außerhalb Israels der Assimilation hingeben: „Die Aufgabe der Identität hat noch nie dazu geführt, dass die Menschen respektiert wurden. Sondern zum Gegenteil.“ Die jüdische Identität basiere auf zwei Dingen: auf dem jüdischen Glauben und auf der Existenz Israels, so Friedman. Daher gebe es „keine Zukunft ohne Israel“.

„Ich kann die Frage nicht mehr hören: ‚darf man Israel kritisieren?'“, so Friedman. Leider verstecke sich jedoch in dieser „Kritik“ oft Antisemitismus.

Der israelische Premierminister Ariel Scharon werde von vielen europäischen Ländern „zum Sündenbock“ gemacht, kritisierte Friedman. Dabei sei es gerade Scharon, „der Erfinder der Siedlungspolitik“, der nun Siedlungen abbaue.

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