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„Kette des jüdischen Heldentums“

LATRUN (inn) – Führende israelische Politiker haben den Heldenmut der jüdischen Kämpfer im Krieg gegen die Nazis gewürdigt. Die Soldaten hätten einen Beitrag zur Gründung des Staates Israel geleistet, sagten Staatspräsident Reuven Rivlin und Premierminister Benjamin Netanjahu bei einer Gedenkfeier in Latrun.
Netanjahu wüdigte den Beitrag der Veteranen zum Sieg über Nazideutschland.
Etwa anderthalb Millionen jüdische Soldaten kämpften im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Alliierten gegen Nazideutschland. Sie unterstützten unter anderen die Streitkräfte der USA, der UdSSR, von Großbritannien, Polen, Frankreich, Südafrika, Australien, Griechenland und Kanada. Es waren „acht Prozent des gesamten jüdischen Volkes, und etwa eine halbe Million von diesen Kämpfern fielen in den Kämpfen der Front“. Darauf hat Israels Staatspräsident Reuven Rivlin am Donnerstag in Latrun hingewiesen. An der staatlichen Gedenkfeier zum Sieg über die Nationalsozialisten vor 70 Jahren nahmen auch mehrere Tausend Veteranen teil. An diese wandte sich Rivlin laut der Tageszeitung „Ma‘ariv“ mit den Worten: „Wir schauen hinter Sie zurück und sehen die Gesichter der Makkabäer. Wir schauen vor Sie und sehen die Gesichter der Kämpfer und Kommandeure der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Sie alle sind Glieder in einer wunderschönen Kette des jüdischen Heldentums, dessen Beginn in den Handlungen der Bibel liegt und dessen Zukunft in diesen Tagen liegt, in der Verteidigung von Land und Volk. Israelische Soldaten, die an unseren Grenzen bereitstehen, während sie gleichzeitig dem nepalesischen Volk Hilfe reichen, das gegen seine Katastrophe kämpft, sind Ihre Enkel. Sie haben sie das Geheimnis von Heldentum und Menschlichkeit gelehrt.“

„Der Staat Israel liebt Sie“

Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach die Veteranen direkt an: „Der Krieg hat Ihnen Ihre Jugend genommen, aber Sie haben der Menschheit Rettung und Hoffnung verliehen“, wird er in einer Mitteilung seines Büros zitiert. Denn wenn die nationalsozialistische Zerstörungsmaschinerie nicht aufgehalten worden wäre, hätte sich eine um einiges größere Katastrophe ereignet. „Ihr Kampf hat diese Katastrophe verhindert.“ Der Premierminister ergänzte: „Die Kämpfe um das Lager Auschwitz im Januar ‘45 waren besonders schwer, die Deutschen verteidigten sich verzweifelt, sie begriffen, dass sie die Gräuel, die sie verübt hatten, verbergen mussten, aber auch dort haben Sie gesiegt. Und als Sie Auschwitz betraten, stießen Sie auf wandelnde Skelette in Häftlingsuniform, viele von ihnen konnten am Anfang nicht glauben, das die Tore des Lagers weit geöffnet waren. An der Spitze der Brigade, die Auschwitz von den Nazis eroberte, stand ein Jude, Anatoly Schapiro. Der erste Satz, den er zu den Häftlingen sagte, war: ‚Die Rote Armee ist gekommen, um euch zu befreien.‘ Ein jüdischer Kommandeur.“ Netanjahu erinnerte auch an die Kämpfe in Westeuropa, Afrika und im Fernen Osten. Alle Truppen hätten Schulter an Schulter gekämpft – Freiwillige aus dem damaligen Mandatsgebiet Palästina, Partisanen und Mitglieder des Untergrundes gegen die Nazis. „Wirklich, wie es Präsident Rivlin gesagt hat, dieser Heldenmut hat eine direkte Verbindung zur Gründung des Staates Israel. Zuerst einmal sind Sie Veteranen, die gegen die Nazis gekämpft haben, und Ihr Sieg half unserem Volk, zu überleben und seine Unabhängigkeit zu erlangen.“ Nach dem Weltkrieg seien viele jüdische Kämpfer gekommen, um den Juden in Palästina mit ihrer militärischen Erfahrung zu helfen, sagte der Regierungschef weiter. „Es gibt keinen Präzedenzfall für eine Nation, die drei Jahre, nachdem ein Drittel von ihr vernichtet wurde, einen Staat gegründet hat. Und dieser Staat, der am Tag nach seiner Geburt durch sieben Armeen angegriffen wurde, hat einen entscheidenden Sieg errungen.“ Netanjahu forderte die Veteranen auf, ihre Geschichte der jungen Generation zu erzählen. „Unsere heldenhaften Brüder und Schwestern, die Bürger Israels schätzen Sie, der Staat Israel liebt Sie, und das Volk Israel salutiert Ihnen.“ Ort der Gedenkfeier war das neu errichtete „Museum des jüdischen Kämpfers“ in Latrun. Es soll jüdische Männer und Frauen würdigen, die sich am Kampf gegen Nazideutschland beteiligt haben. (eh)

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