Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, hatte man der 21-jährigen Sportlerin zuvor versichert, dass ihr ein Visum ausgestellt werde. Am Wochenende wurden die Begegnungen der Meisterschaft ausgelost. Pe´er sollte in der ersten Runde auf die Russin Anna Chakvetadze treffen. Doch nun fliegt sie zum Training nach Israel, statt an dem Turnier in Dubai teilzunehmen.
Der Präsident des Weltfrauenverbandes WTA, Larry Scott, kritisierte das Vorgehen des Golfstaates: „Wir sind tief enttäuscht von der Entscheidung der Vereinigten Arabischen Emirate, Schahar Pe´er das Visum zu verweigern, das es ihr ermöglicht hätte, bei den Tennismeisterschaften von Dubai zu spielen“, heißt es in einer Mitteilung. „Frau Pe´er hat sich das Recht erworben, beim Turnier zu spielen. Es ist bedauerlich, dass die Vereinigten Arabischen Emirate ihr dieses Recht verweigern.“
WTA erwägt, das Turnier in Dubai nicht mehr auszutragen
Scott sprach sich für eine strikte Trennung von Sport und Politik aus. Nach den Regeln dürfe „kein Gastgeberland einer Spielerin das Recht verweigern, an einem Turnier teilzunehmen, für das sie sich durch den Ranglistenplatz qualifiziert hat“. Die WTA Tour denke über eine angemessene Entschädigung für Pe´er nach. „Sie wird auch angebrachte Handlungen angesichts der Zukunft des Turniers von Dubai bedenken.“
Gegenüber der Zeitung „New York Times“ sagte Scott, dass die Meisterschaft unter diesen Umständen möglicherweise nicht mehr in Dubai stattfinden könne: „Ich habe ihnen klargemacht, dass sie riskieren würden, ihr Turnier zu verlieren, wenn Schahar nicht spielen dürfe. Es wäre ein großer Schlag, ein Turnier von diesem Prestige und Geld zu verlieren. Aber wenn es um die Grundsätze der Fairness und Offenheit geht, kann es keinen Kompromiss geben.“
Der israelische Tennisverband reichte bei der WTA Beschwerde ein. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagte Präsident Mosche Haviv der „Jerusalem Post“. „Politik sollte nicht mit Sport vermischt werden. Auch wenn dies ein persönliches Turnier für Pe´er ist, haben wir uns dafür entschieden, einen Beschwerdebrief an die WTA zu schicken.“
Im vergangenen Jahr hatte Pe´er als erste israelische Tennisspielerin an einem Turnier in der Golfregion teilgenommen. Es fand in Katar statt.