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Kaum Einwanderer aus islamischen Staaten

JERUSALEM (inn) - Trotz des zunehmenden Antisemitismus in der islamischen Welt kommen relativ wenige jüdische Einwanderer aus diesen Staaten nach Israel. Dies wurde am Dienstag in einer Sitzung des Knesset-Komitees für Einwanderung deutlich.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, befasste sich der Ausschuss mit der Lage der jüdischen Bewohner in islamischen Staaten. Insgesamt leben dort etwa 47.500 Juden. In den vergangenen fünf Jahren sind 1.656 nach Israel eingewandert. Die Mehrheit bleibt im Ursprungsland oder emigriert in die USA.

Rafael Sadi von der Vereinigung der türkischstämmigen Israelis sagte, dass sich die Juden in seinem Herkunftsland nicht wohlfühlten. Er lebt seit 20 Jahren in Israel. „Unsere Brüder in der Türkei sind Geiseln“, merkte Sadi an. „Die Lage hat sich in den vergangenen beiden Jahren verschlimmert, auch wenn es keine direkte Schädigung durch das Regime gibt.“ Der Israeli hat zusammen mit dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan studiert und stuft diesen als gefährlich ein. Der Regierungschef rufe Antisemitismus in seinem Land hervor. „Er hat die Absicht, in einen Kriegszustand mit Israel zu geraten.“

Iranische Juden meist wohlhabend

Im Iran leben etwa 20.000 Juden, von denen es 90 Prozent wirtschaftlich gut geht. Im Vergleich dazu sind 90 Prozent der Gesamtbevölkerung von Armut betroffen, heißt es in dem Zeitungsbericht. Mosche Pour Rostamian, Vorsitzender der Vereinigung der iranischstämmigen Israelis, sagte in der Sitzung: „Diejenigen, deren wirtschaftliche Lage nicht gut war, sind von dort weggegangen – sie sind entweder nach Israel oder in die USA eingewandert. Diejenigen, die blieben, haben ein gutes Auskommen und sind gute und unauffällige Bewohner.“

Die iranischen Juden müssten ihre Lebensweise dem Regime der Ajatollahs anpassen, fügte Rostamian hinzu. In den Schulen würden israelische Flaggen auf dem Boden ausgebreitet. Dann müssten die jüdischen Kinder darauf treten und Parolen wie „Tod Israel und Tod Amerika“ rufen. Iranische Juden kämen durchaus als Touristen nach Israel oder in die USA, wo sie ein anderes Leben kennenlernten. Doch sie bleiben lieber im Iran. „Sie haben sehr große Häuser mit viel Platz, nicht die 50-Quadratmeter-Wohnungen, die sie in Israel erwerben können.“

Der Vorsitzende des Komitees, Danny Danon (Likud), rief die Jewish Agency, das Einwanderungsministerium und andere zuständige Körperschaften auf, Juden aus den islamischen Staaten nach Israel zu bringen.

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