Kaum Abgeordnete bei Schoahgedenken

JERUSALEM (inn) - Die Knesset hat sich in einer Sondersitzung am Dienstag mit dem Holocaust befasst. Allerdings erschienen nur vier Minister und 21 Abgeordnete - sehr zum Ärger der eingeladenen Schoah-Überlebenden.

Anlass für die Sitzung war der internationale Holocaustgedenktag, der am 27. Januar begangen wird – dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Nach der Ansprache von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wollte die 75-jährige Überlebende Dvorah Weinstein eine Anmerkung machen. Doch der Knessetvorsitzende, Reuven Rivlin, wies sie darauf hin, dass dies für Gäste auf der Galerie nicht zulässig sei.

Weinstein teilte im Gespräch mit der Tageszeitung "Yediot Aharonot" mit: "Ich wollte nur eine einzige ganz einfache Frage stellen: Wo sind die Knessetabgeordneten heute?" Es sei "eine beispiellose Schande und Scham", dass gewählte Vertreter der Öffentlichkeit in dieser Weise Überlebende herabsetzten, die aus ganz Israel angereist seien. "Es ist eine Schande, wenn uns die Knessetabgeordneten und Minister nicht respektieren, wer wird uns dann respektieren?" Als die Israelin fünf Jahre alt war, wurde ihre gesamte Familie durch die Nazis ausgelöscht.

Von den israelischen Ministern waren Israel Katz, Silvan Schalom, Jossi Peled und Stas Misezhnikov während der Sitzung zugegen.

Israel hat einen eigenen Schoahgedenktag, der in diesem Jahr auf den 19. April fällt. Er wird nach dem jüdischen Kalender begangen und bezieht sich auf den Warschauer Ghettoaufstand. Den internationalen Gedenktag würdigen die Israelis durch entsprechende Sondersitzungen.

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