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Katzav-Prozess: Urteil am 28. Dezember

TEL AVIV (inn) - Das Urteil im Vergewaltigungsprozess gegen den früheren israelischen Staatspräsidenten Mosche Katzav soll am 28. Dezember verkündet werden. Dies gab das Bezirksgericht Tel Aviv am Donnerstag bekannt.

Katzav wird von früheren Untergebenen der Vergewaltigung und der sexuellen Belästigung beschuldigt. Der Prozess findet hinter verschlossenen Türen statt. Seine Zeugenaussage wurde noch nicht öffentlich gemacht. Die Anklageschrift wurde nach zahlreichen Verzögerungen im März 2009 eingereicht.

Eine Mitarbeiterin des Tourismusministeriums wirft Katzav vor, sie zweimal vergewaltigt zu haben. Zudem klagen ihn zwei Angestellte des Präsidialamtes der sexuellen Belästigung an. Katzav soll die Frauen gegen ihren Willen berührt und geküsst haben. Neben einer langjährigen Haftstrafe drohen ihm hohe Entschädigungszahlungen.

Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ wurde die Urteilsverkündung nun auf Dienstag, den 28. Dezember, um 9 Uhr Ortszeit festgesetzt.

Hintergrund

Im Sommer 2006 hatte der damalige Präsident der Polizei mitgeteilt, dass eine ehemalige Angestellte versuche, ihn zu erpressen. Sie habe 200.000 Dollar dafür gefordert, dass sie über angebliche sexuelle Beziehungen zwischen ihm und ihr schweige. Katzav reichte auch eine Aufnahme des Erpressungsversuches ein. Doch die Beschuldigte warf ihm vor, sie durch Einschüchterung zu einer sexuellen Beziehung genötigt zu haben. Dabei habe er seine Stellung als ihr Vorgesetzter ausgenutzt. Die Anschuldigungen zogen Beschwerden weiterer Frauen nach sich.

Katzav sah sich nach eigenen Angaben einer Hetzkampagne ausgeliefert. Im Juni 2007 trat er wenige Wochen vor Ende seiner Amtszeit zurück. Sein Nachfolger wurde Schimon Peres. Im späteren Verlauf der Anschuldigungen traf Katzav eine Abmachung mit dem Generalstaatsanwalt. Darin gestand er sexuelle Belästigung und die Bedrängung von Zeugen. Im Gegenzug sollten die Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn aufgehoben werden. Auf diese Weise wollte er einer Haftstrafe entgehen. Im April vergangenen Jahres hatte Katzav die Abmachung jedoch widerrufen, um sich einem Gerichtsverfahren zu stellen und seinen Namen „reinzuwaschen“.

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