Katzav: „Keine Gnade für Rabin-Mörder“

JERUSALEM (inn) – Staatspräsident Mosche Katzav hat betont, dass der Mörder des ehemaligen israelischen Premiers Jitzhak Rabin kein Mitleid verdiene und niemals aus dem Gefängnis freikommen dürfe. Dies sagte Katzav bei einer Zeremonie in Gedenken an den vor zehn Jahren ermordeten Premier.

Seit Donnerstag finden im ganzen Land zahlreiche Gedenkveranstaltungen zum Tode Rabins statt. An der offiziellen Zeremonie am Donnerstag nahmen außerdem Knesset-Sprecher Reuven Rivlin und der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Aaron Barak, teil. Katzav entzündete eine Kerze zum Gedenken an den Ermordeten. Rabins Tochter Dalia sagte, niemand könne bezweifeln, dass ihr Vater „seiner Zeit weit voraus“ gewesen sei.

Katzav betonte, er werde niemals einem Antrag des Mörders, Jigal Amir, auf Freilassung stattgeben. Amir sitzt eine lebenslängliche Haftstrafe ab. Amir habe „kein Recht auf Milde“, und es gebe kein Anlass, Mitleid mit ihm zu haben, so Katzav. Er werde auch seinem Nachfolger raten, Amir keine Entlassung zu gewähren.

Rivlin erklärte, er habe Rabin gemocht, obwohl er andere Ansichten vertrat als er selbst. „Es ist für mich nicht nur eine Verpflichtung, zu trauern und nicht zu vergessen, sondern ein Recht.“

Barak sagte, die Ermordung Rabins habe Israels Demokratie großen Schaden zugefügt. Die Demokratie basiere vor allem auf den Menschenrechten, fügte er hinzu. „Demokratie heißt nicht nur Mehrheitsrecht, sondern auch das Recht des Individuums. Wenn wir die Demokratie nicht verteidigen, wird die Demokratie uns nicht verteidigen.“

Am Freitag versammelten sich Rabins Familie und enge Freunde am Grab bei Jerusalem. Eine weitere offizielle Gedenkfeier ist für Montag geplant. Die Hauptzeremonie wird am Samstag kommender Woche auf dem Rabin- Platz in Tel Aviv abgehalten werden. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, sei der Termin extra wegen des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton auf den 12. November verschoben worden.

Rabin wurde am 4. November 1995 in Tel Aviv bei einer Kundgebung erschossen.

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