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Katzav im Interview: „Es gibt keine Liquidierungstaktik!“

BERLIN / JERUSALEM (inn) – Der israelische Staatspräsident Moshe Katzav hat sich gegen den Vorwurf einer Liquidierungstaktik der israelischen Armee ausgesprochen. „Wenn unsere Geheimdienste Kenntnis unmittelbar bevorstehender Terrorangriffe gewinnen, ist es oberste Pflicht, die Armee vorbeugend einzusetzen“, sagte der 57jährige Katzav in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“.

Die freie Welt könne sich nicht vorstellen, wie der gegenwärtige Terror der Palästinenser auf die israelische Bevölkerung wirke. „Israel ist im Grunde genommen konfrontiert mit Gegnern, die seit 55 Jahren gegen uns kämpfen, seit der Staatsgründung 1948 also. Wir mußten Kriege führen 1948, 1956, 1967, 1973 und 1982. Aber das Blutvergießen der vergangenen zwei Jahre ist die schlimmste Erfahrung für die Israelis, schlimmer noch als alle Kriege“, sagte Katzav.

Terror-Organisationen versuchten, „unsere Demokratie, unseren moralischen Anspruch und unsere Achtung vor menschlichem Leben zu mißbrauchen“. Dabei werde Israel auch von Terrornetzwerken wie der „Al-Qaida“ bedroht, die „vor sechs Monaten“ einen palästinensischen Ableger im Gazastreifen gegründet hat“, so Katzav.

Der israelische Präsident warf zudem PLO-Chef Yasser Arafat vor, Israel betrogen zu haben. Im Gegensatz zu dem früheren ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat, der 1977 in einer Rede vor der Knesset seine Absicht, Krieg und Blutvergießen zu beenden, eingelöst habe, habe Arafat seine Versprechen niemals ernst gemeint. „Arafat gab 1993 das gleiche Versprechen. Er hat uns betrogen. (…) Yasser Arafat steht hinter dem Terrorismus, er ist das Haupthindernis für Frieden“, sagte der israelische Präsident.

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