"Man kann nicht sagen, dass die Aussichten für Katzavs Berufung unbegründet sind, und dies wird gesagt, ohne irgendwelche Schlüsse über die Angelegenheit zu ziehen", teilte Richter Joram Danziger laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" mit. Er betonte, bei seiner Entscheidung habe es keine Rolle gespielt, dass es sich bei dem Verurteilten um den früheren Präsidenten Israels handle, vor dem Gesetz seien alle Menschen gleich.
Katzav wurde angewiesen, eine Kaution in Höhe von umgerechnet rund 60.000 Euro zu hinterlegen, davon 20.000 Euro privat, den Rest sollen zwei Bürgen aufbringen. Sein Pass bleibt vorerst im Gewahrsam des Gerichts. Das ehemalige Staatsoberhaupt zeigte sich über die Entscheidung erleichtert. Dies sei ein kleiner Teil des Krieges, die "größere Schlacht steht noch bevor", so Katzav.
Der frühere Staatspräsident war Mitte März zu sieben Jahren Gefängnis und zwei Jahren auf Bewährung wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung von Untergebenen verurteilt worden. Gegen das Urteil hatte er Anfang Mai Berufung eingelegt.