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Katzav bittet Siedler um Vergebung

JERUSALEM (inn) – Israels Staatspräsident Mosche Katzav hat sich am Mittwochabend in einer Fernsehansprache an die Nation gewandt. Er drückte darin sein Mitleid gegenüber den zu evakuierenden Siedlern aus und bat sie um Vergebung für die „notwendige, historische Entscheidung“.

Der Rückzug sei „eine der schicksalhaftesten Entscheidungen seit der Unabhängigkeitserklärung“, so der Präsident. An die Siedler gerichtet, die ab Montag evakuiert werden, sagte er: „Ich fühle euren Schmerz mit euch“.

„Wir wissen, dass ihr euch in Judäa, Samaria und im Gazastreifen angesiedelt habt, weil ihr eurem Gewissen gehorcht habt und weil es gemäß den Regierungsentscheidungen war“, so Katzav weiter. „Ihr habt blühende Gemeinden aufgebaut und herrliche Generationen von Kindern gezeugt. Im Namen des Staates Israel bitte ich euch um Vergebung für die Aufforderung, eure Häuser nach Jahrzehnten zu verlassen.“

Die Siedler hätten in vielen Jahren unzählige harte Dinge ertragen müssen, sagte der Präsident in seiner Rede, die von mehreren Fernseh- und Radiosendern übertragen wurde. Sie hätten für ihre Überzeugungen und ihren Glauben ihr Leben riskiert. „Ihr habt historisches geleistet“, so Katzav.

Doch die Entscheidung zum Rückzug sei gefallen, und er bat die Siedler, dies zu respektieren. So dramatisch es auch sei, „es rechtfertigt keine Spaltung der Nation“. Die Knesset und damit die von der Mehrheit des Volkes gewählte Autorität habe diese Entscheidung getroffen.

Der Chef der Nationalen Union und Siedlerführer aus Gusch Katif, Zvi Hendel, antwortete auf die Rede des Präsidenten: „Schade, dass wir nichts von den Befunden der Weltbank gehört haben, dass die Scharon-Regierung eine der korruptesten in der westlichen Welt ist. Schade, dass wir Katzav nicht hörten, als Scharon wie ein Diktator regierte und die Ergebnisse einer demokratischen Umfrage in den Mülleimer warf, Minister für seine Position feuerte und sich Abgeordnete kaufte.“

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