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Katholischer Patriarch: „Israels jüdische Identität diskriminiert“

JERUSALEM (inn) - Der lateinische Patriarch Michel Sabbah hat sich gegen Israels Identität als jüdischer Staat ausgesprochen. Sie diskriminiere Nicht-Juden, sagte der ranghöchste römisch-katholische Geistliche im Heiligen Land in einer vorweihnachtlichen Ansprache am Mittwoch.

„Wenn es einen Staat von einer Religion gibt, werden andere Religionen natürlicherweise diskriminiert“, so der Palästinenser in dem arabischen und englischen Vortrag. Israel solle den jüdischen Charakter aufgeben und stattdessen ein „politischer, normaler Staat für Christen, Muslime und Juden“ werden. „Dieses Land kann für niemanden exklusiv sein.“

Israel sieht sich seit seiner Gründung vor fast 60 Jahren als Heimstätte für das jüdische Volk. Die Palästinenser weigern sich hingegen, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen. Denn sonst könnten palästinensische Flüchtlinge, die ihre Heimat nach der Staatsgründung verloren haben, nicht zurückkehren. Israel lehnt ein Rückkehrrecht für die Flüchtlinge ab.

Sabbah ist seit 1987 römisch-katholischer Patriarch. Er ist der erste Palästinenser in dem Amt und übt häufig Kritik an Israel. Laut der „Jerusalem Post“ wandte er sich auch gegen Visabeschränkungen, die nicht fair gegenüber der christlichen Geistlichkeit seien. Ein Staat müsse offen sein, alle Gläubigen anderer Religionen zu empfangen.

Nach Angaben des Jerusalemer Zentrums für jüdisch-christliche Beziehungen leben etwa 170.000 Christen in Israel, dem Westjordanland und dem Gazastreifen.

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