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Katar finanziert Stadion in Israel

DOHA (inn) – Der Golfstaat Katar hat der arabischen Stadt Sachnin in Galiläa finanzielle Mittel für eine neue Sportanlage zugesichert. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten der Vorsitzende des katarischen Olympischen Komitees, Scheich Saud al-Thani, und der israelisch-arabische Abgeordnete Ahmad Tibi in der Hauptstadt Doha.

Katar werde das Geld direkt für die Bauarbeiten zahlen, sagte ein Vertreter des Olympischen Komitees gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Weder der Fußballverein Bnei Sachnin noch die Stadtverwaltung „wird eine direkte Gabe erhalten“. Damit will Katar Kritik in der arabischen Welt wegen einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel vermeiden. Die Gesamtkosten für das Stadium wurden nicht genannt, aber in verschiedenen Berichten wurden Beträge zwischen 6 und 10 Millionen Dollar angegeben. Es ist das erste Mal, dass ein arabischer Staat eine solche Summe für ein israelisches Bauvorhaben zur Verfügung stellt.

Nach Tibis Angaben hatten die Verhandlungen über die Finanzierung des Stadions vor fünf Monaten begonnen. „Das ist die größte finanzielle Unterstützung, die Sachnin je von einer auswärtigen Quelle erhalten hat“, sagte der Knesset-Abgeordnete. „Wir schätzen die Bereitschaft, zuzuhören und positiv auf unsere Anfragen zu reagieren, vor allem, da Sachnin unter ungleicher Behandlung und Politik leidet. Wir versuchen, die Lücke mit Hilfe der arabischen Welt zu überbrücken. Dieser Teil des palästinensischen Volkes (die israelischen Araber) wird seit über 50 Jahren vom Rest der arabischen Welt ignoriert.“

Wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtet, spiegelt das Projekt die Verbesserung der Beziehungen zwischen Katar und Israel wider. Beim UN-Gipfel im vergangenen Monat hatte der katarische Außenminister Scheich Hamad Ben Dschassim Ben Dschabr al-Thani Israel wegen des Abzugs aus Gaza gelobt. Er forderte die arabischen Staaten auf, mit neuen Angeboten darauf zu reagieren. Am Montag wurde nicht nur das Abkommen unterzeichnet. Katar wurde auch zu einem nicht-ständigen Mitglied im UN-Sicherheitsrat gewählt. Dabei war der Golfstaat von Israel unterstützt worden.

Die Fußballmannschaft Bnei Sachnin setzt sich aus zwölf Arabern, sieben Juden und vier Ausländern zusammen. Obwohl er in der höchsten israelischen Liga das kleinste Budget hat, gewann der Club im vergangenen Jahr überraschend den Landespokal. Daraufhin vertrat Bnei Sachnin Israel im europäischen Wettbewerb.

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