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Kardinal Woelki weiht neuen Altar

In den vergangenen zwei Jahren wurde die deutschsprachige Benediktinerabtei Dormitio umfangreich renoviert. Im Beisein einer großen Festgesellschaft weiht Kardinal Woelki den neuen Altar in einer feierlichen Zeremonie. Auch Reliquien werden eingesetzt.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Eine große Festgemeinde hat sich am Dienstag in der Abtei auf dem Zionsberg zum nachmittäglichen Pontifikalamt versammelt. Die Umbauarbeiten sind zwar noch nicht ganz abgeschlossen, der neue Altar der Dormitio-Abtei wurde trotzdem bereits feierlich geweiht. Der Termin war bewusst gewählt – es war der Todestag des Ordensgründers Benedikt.

Foto: Israelnetz/mh
Mehrere hundert Gläubige nahmen am Gottesdienst zur Altarweihe teil

Den liturgischen Gottesdienst führte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Er weihte das Wasser, mit dem er die Oberfläche des Altars besprengte: „Das Wasser ist uns ein Zeichen des heilenden Bades der Taufe, das uns in Christus gereinigt und zum Tempel des Heiligen Geistes gemacht hat.“

Als Gebet formulierte er: „Lass uns mit allen Schwestern und Brüdern, die künftig Eucharistie feiern am Altar dieser Kirche, zur himmlischen Stadt Jerusalem gelangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

In einer goldenen Schmuckschatulle befinden sich laut Aussage des Erzbischofs „die Reliquien der Heiligen Apostel Simon Petrus, Paulus, Andreas, Jakobus des Älteren, Jakobus des Jüngeren, Thomas, Matthäus, Nathanael Bartholomäus, Simon des Eiferers, Matthias und des Apostels und Evangelisten Johannes“.

Den Reliquien waren eine Abschrift der gesamten Heiligen Schrift sowie die Regeln der Benediktiner beigefügt. Diese seien nur mit der Lupe zu lesen und eine Spende von Barbara Seidenschwann, die daran sieben Jahre gearbeitet habe. Die Schatulle wurde in die Rückseite des Altars eingelassen, dessen Öffnung mit einem Mosaik versiegelt wurde.

Foto: Israelnetz/mh
Die Frontansicht des Altars zeigt ein Mosaik mit dem Osterlamm

Auf dem Mosaik in der Frontansicht ist Christus als Osterlamm dargestellt, in dessen Hintergrund ein Kreuz steht.

Dem Altar die Profanität entziehen

In seiner Predigt erklärte Woelki die Bedeutung des Altars: „In unmittelbarer Nähe von uns hielt Jesus am Abend vor seinem Leiden mit den Jüngern das Ostermahl.“ Jesus habe das Abschiedsmahl nicht gefeiert, um seine Jünger zu verlassen, sondern um in seinem Leiden und seiner Auferstehung auf eine neue Weise bei ihnen zu sein. Seine Gegenwart sollte in einem Mahl Wirklichkeit werden. Darum gebot er nach dem Mahl: ‚Tut dies zu meinem Gedächtnis‘.“ Dieser Auftrag werde bis heute in jeder Heiligen Messe erfüllt, in Zukunft auch an dem neuen Altar in der Dormitio.

Der Altar „führt uns immer wieder zusammen in der Gemeinschaft des Glaubens“. So wie die Taufe die Gläubigen heilige, ihre Schuld abwasche, und dem Gläubigen alle Profanität entziehe, solle auch der Altar „getauft“ werden.

Mit Chrisam, dem Salböl, salbte Woelki den Altar, der für Christus stehe, „an dem wir in der Heiligen Eucharistie gemäß seinem Auftrag sein Gedächtnis begehen“. Danach zündete er an fünf Stellen Weihrauch an, die die Wundmale Christi symbolisieren. Das entzündete Feuer auf dem Altar stehe für das Licht Christi, das auf alle Menschen übergehe.

Foto: Israelnetz/mh
Kardinal Woelki bereitet die erste Eucharistie auf dem neuen Altar vor

„An diesem Ort mögen sich die Gläubigen versammeln“, segnete Woelki den Altar und betete zu Gott: „Mögen sie hier ihre Sorgen auf dich werfen und neue Kraft schöpfen für den Weg, auf dem du sie führen willst. Dieser Altar sei ein Ort vertrauten Umgangs mit dir und eine Stätte mit dir. Alle, die hier den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, mögen sie mit seinem Geiste erfüllt werden und ständig wachsen in deiner Liebe. Dieser Altar sei Quelle der Einheit für die Kirche und der Eintracht für diese Gemeinde. Jeder erfahre hier Gemeinschaft im Glauben und öffne sich dem Geist gegenseitiger Liebe.“

Woelki betete weiter: „Dieser Altar sei die Mitte unseres Lobes und Dankes, bis wir nach dieser Zeit die Freude der ewigen Heimat erlangen. Dort weihen wir dir ohne Ende das Opfer des Lobes, auf dem lebendigen Altar unseres Hohenpriesters Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.“

Die Kirche Mariens Heimgang

Die Entscheidung, ein Kloster auf dem Jerusalemer Zionsberg zu bauen, traf Kaisers Wilhelm II. Bei seinem Besuch 1898 hatte er an der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche in der Altstadt teilgenommen. In dieser Zeit erwarb er auch für die Katholiken Deutschlands ein Grundstück in Jerusalem. Es befindet sich ganz in der Nähe des Ortes, an dem nach christlicher Tradition das letzte Abendmahl Jesu und die Ausschüttung des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden.

Foto: Israelnetz/mh
Aufgrund ihres markanten Baus ist die Dormitio-Abtei aus dem Stadtbild nicht wegzudenken

Der Bau begann 1907, das Kloster soll an die „Entschlafung Mariens“ erinnern, daher der lateinische Name Dormitio. Die Kirche wurde 1910 geweiht und 1926 zur Abtei gewandelt. Ihr zugehörig ist das Priorat Tabgha mit der bekannten Brotvermehrungskirche. Pater Nikodemus Schnabel soll als neuer Abt zu Pfingsten eingeführt werden. (mh)

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14 Antworten

  1. 2023 noch „Reliquien“ Glaubwürdigkeit zuzusprechen, ist genau auf dem Niveau das die katholische Kirche zeigt, wenn deutsche Katholiken eine zeitgemäße Erneuerung mit angemessener Beteiligung von Frauen fordern.

    6
    1. Wenn schon im heiligen Land Gd gefeiert wird , warum noch unbedingt mit Reliquien ? Für Luther und zig andere Christen sicherlich ein Graus.

      0
  2. Was für ein trauriger Götzendienst und eine falsche Lehre – Verirrung pur.

    L.G. Martin

    5
        1. Gnädigste,

          die „Religion des Atheismus“, die hat einige Vorteile:

          Ua tritt sie zurückhaltend auf,
          der eine oder andere meidet sogar jegliche Diskussion ob Glaubensfragen
          und:

          Im Rahmen der Propagierung dieser „Religion“
          hat noch niemals ein Mensch auch nur eine Schramme abbekommen.

          Als Anhänger dieser „Religion“ durfte ich heute übrigens die älteste
          jüdische Gemeinde Bayers besuchen. Die neue Synagoge fand ich schrecklich,
          auch ein Privileg der „atheistischen Religion“, Gotteshäuser schlicht nach dem
          eigenen Geschmack zu beurteilen und nicht pflichtgemäss in Begeisterung
          zu verfallen.

          5
          1. Mich begeistern solche Bauwerke,hier im besonderen die (schwebende) Kuppel.
            Wichtig sind natürlich die inneren geistlichen Werte .
            Über die römischen Kirche gibt`s einen Witz: Petrus führt einen Besucher im Himmel herum,
            und jede Gruppe hat einen eigenen Raum, Paptisten Pfingstler Lutheraner usw.
            Bei einem Raum sollte der Besucher besonders leise sein. Auf die Frage warum,erhielt er zur
            Antwort; hier sind die Römisch Katholischen und die denken sie sind alleine da.

            2
      1. Naja, zwischen Islam und Christentum und auch innert Letzterem sehe ich erhebliche Unterschiede.

        Mit atheistischen Mittagsgrüssen,
        EJ

        4
        1. Eddie, ich weiss, dass es auch unter den „Atheisten“ ganz erhebliche Unterschiede gibt. Sie gehören eindeutig zu der angenehmen Sorte, Meine Hoffnung ist, dass Sie vielleicht einmal ein Buch von Prof. John Lennox zur Hand nehmen (z.B. „Wozu Glaube, wenn es doch Wissenschaft gibt?“ oder: „Gegen den Strom“). Er legt dar, wie auch alte Schriften streng wissenschaftlich untersucht werden können. Oder besser noch, lesen Sie doch einmal das Johannes-Evangelium. Ich denke, danach würden Sie auch die Bemerkung von Christin oben anders beurteilen. Es geht ja darum, ob etwas wahr ist oder nicht. MhG, Jakob

          1
  3. Diese grandiose Aufwertung von Kardinal Wölki. Will der Vatikan die Menschen wirklich verdummen.? Mir wird schlecht. Haben wir wirklich keine anderen Sorgen?

    3
    1. Hoffentlich bleibt Kardinal Woelki gleich da. Eine Schande für die katholische
      Kirche und für unser Land.

      1
      1. wie viele Tage ging Jesus i.d. Wüste und fastete, bevor er vom Teufel versucht wurde ?

        0
  4. Die Kirche mit ihrem ganzen religiösen Getue und ihren Irrlehren wird es in der Ewigkeit nicht mehr geben. Da herrscht EINER und da herrscht dann Ordnung und Frieden ohne Tränen, Leid, Krieg und Ungerechtigkeit. Amen. Bis dahin braucht sie Fürbitte um Umkehr und Buße.

    3

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