Das Schiff „Exodus“ startete in Frankreich in Richtung des damals von den Briten kontrollierten Mandatsgebietes Palästina mit 4.554 Passagieren an Bord, überwiegend Holocaustüberlebenden. Die britische Marine rieb das Schiff auf und schickte es mitsamt den Überlebenden der Judenverfolgung ausgerechnet nach Deutschland. Dort wurden die Menschen auf ehemalige Konzentrationslager verteilt, die von den Alliierten in der Zwischenzeit in Deportiertenlager umfunktioniert worden waren.
Es kam zu einer weltweiten Empörung über das Vorgehen der Briten. Die illegale jüdische Einwanderung in das Mandatsgebiet ging jedoch weiter, wobei tausende Einwanderer von den Briten gefangen und in Auffanglager nach Zypern geschickt wurden. Erst nach der Gründung des Staates Israel konnten am Ende alle nach Deutschland oder Zypern verschleppten Juden nach Israel einwandern.
Aharonovitch starb am 23. Dezember. Der bekannte israelische Schriftsteller Joram Kanjuk sagte über Ike, dass dieser mit seinem Mut und dem Schiff den britischen Mandatsbehörden „moralisch das Genick gebrochen“ habe. Der Bruder sagte zum Online-Dienst „Ynet“, dass der Verstorbene ein „Träumer und Kämpfer“ gewesen sei.
Die Irrfahrt der „Exodus“ inspirierte den amerikanischen Schriftsteller Leon Uris zu seinem gleichnamigen Doku-Roman, den 1960 Otto Preminger zu einer Hollywood-Saga verfilmte, mit Paul Newman in der Hauptrolle.