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Kanaanäer wollten wie Europäer sein

NAHARIJA (inn) - In der Levante lebende Kanaanäer empfanden sich als Europäer. Dies behauptete der Wissenschaftler Assaf Jasur-Landau von der Universität in Haifa, nachdem bei Ausgrabungen in Tel Kabri im Norden Israels eine Freske im minoischen Stil entdeckt wurde. Als Levante bezeichnet man die Länder des östlichen Mittelmeeres.

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen lebten die Kanaanäer in der mittleren Bronzezeit 2.000 bis 1.500 vor Christi Geburt in dem Gebiet, das in der Bibel auch als „Land Kanaan“ bezeichnet wird. Kabri ist die einzige kanaanäische Stadt, die verlassen wurde, ohne dass jemals in späterer Zeit eine neue Stadt darüber gebaut worden wäre.

Der rund 1,5 Hektar große Palast, in dem die Wandmalereien im minoischen Stil mit blauem Hintergrund entdeckt worden sind, sei der einzige vollständig erhaltene Palast aus dieser Zeit, heißt es in der Mitteilung der Universität. Ausgrabungen in Hazor und anderen kanaanäischen Städten hätten Skulpturen im mesopotamischen oder syrischen Stil hervorgebracht.

Der Palast in Kabri habe sich jedoch ganz nach den europäischen Minoern gerichtet. „Das war ein offensichtlicher Beschluss der Levantiner, sich nach Westen zu wenden, und nicht in Richtung Orient“, so Yasur-Landau. Während die Bewohner von Hazor Handelsbeziehungen mit den Völkern im Osten gepflegt hätten, seien den Bewohnern von Kabri die Anwohner des Mittelmeeres näher gestanden.

Die Ausgrabungen hätten ergeben, dass vor über 3.000 Jahren Privatland enteignet wurde, um darauf den Palast zu errichten. Ein schon damals versiegelter Korridor mit zahlreichen Krügen und Gefäßen sei nach Angaben der Universität gefunden worden. Die Forscher hätten in dem Korridor viele Tierknochen und in manchen Krügen „unbekannte Substanzen“ gefunden. Sie sollen nun in Labors untersucht werden, um zu erfahren, welche Speisen bei den Kanaanäern beliebt waren.

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