Kampagne erfolgreich: Mehr arabische Experten in den Medien

JERUSALEM (inn) – Eine Kampagne, die die Präsenz arabischer Israelis in hebräischen Medien erhöhen will, ist laut der Initiatoren erfolgreich. Von Januar auf Mai sei die Anzahl der arabischen Experten um 80 Prozent gestiegen, teilten die israelische Nichtregierungsorganisationen mit.
Eine Auswahl von arabischen Experten auf der hebräischen Datenbank „A-List“

Foto: www.a-list.org.il

Eine Auswahl von arabischen Experten auf der hebräischen Datenbank „A-List“
Mehr arabische Kommentatoren in hebräischen Medien – das ist die Devise einer Kampagne israelischer Nichtregierungsorganisationen (NGO). Diese verzeichnet einen 80-Prozent-Sprung arabischer Präsenz im Vergleich von Januar und Mai. Vor zwei Wochen erhielt sie zusätzlich einen Schub mit der Einführung der hebräischen Datenbank „A-List“. Sie listet zahlreiche arabische Experten aus unterschiedlichen Gebieten wie Medizin, Hightech, Außenpolitik oder Tourismus auf. Die Zahlen zeigen einen hohen Anstieg arabischer Experten, die zu aktuellen Themen befragt werden. Das sagte Edan Ring, Direktor für öffentliche Angelegenheiten der Organisation Sikkuy („Chance“), gegenüber der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Sie setzt sich für die Förderung der Gleichheit von Staatsbürgern ein. Sikkuy, die Berl-Katznelson-Stiftung und die Medienkritik-Webseite „The Seventh Eye“ tragen das Monitoring-Projekt hebräischer Fernseh- und Radiostationen finanziell gemeinsam. Die A-List-Internetseite verantwortet die israelische NGO ANU.

NGO: Araber meist bei arabischen und Terrorismus-Themen befragt

Die Leiterin dieses Projekts, Makbula Nassar, sagt, dass israelische Medien dazu tendierten, arabische Experten vordergründig bei arabischen Themen zu befragen. In einer im März veröffentlichten Studie hieß es, dass nur 2 Prozent der Interviewten im hebräischen Fernsehen arabisch sind. Damals sagte Sikkuy-Sprecher Ring gegenüber der „Jerusalem Post“: „Die hebräischen Medien beeinflussen die öffentliche Meinung und die Art, wie Araber bei der jüdischen Öffentlichkeit angesehen sind.“ Das Befragen bei arabischen und Terrorismus-Themen und das Fehlen arabischer Experten bei anderen Themen führt laut Ring dazu, „dass Juden denken, Araber sind nicht Teil des Staates“. Vor der Kampagne waren laut des Berichts vom März nur 2 Prozent der Interviewten in hebräischen Medien Araber, was rund 30 Personen entspricht. Im Mai sei die Zahl auf 50 Personen gestiegen, eine Steigerung von 80 Prozent. (ms)

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