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Kameras sollen koschere Speisen überprüfen

BE´ER SCHEVA (inn) - Jehuda Deri, Oberrabbiner in Be´er Scheva, will Kameras in Bars und Restaurants einführen. Damit sollen die Kaschrut, die jüdischen Speisegesetze für koschere Ernährung, überwacht werden.

Für Restaurant-Besitzer seien Aufsichtspersonen, die die Kaschrut überwachen, ein zusätzlicher Kostenfaktor, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Aus diesem Grund will Deri Kameras in den Lokalen der Stadt anbringen lassen und die Video-Sequenzen direkt an die Überwachungszentrale der jüdischen Speisegesetzgeber übertragen. Der Oberrabbiner ist der Bruder des ehemaligen Schas-Führers Arijeh Deri.

Deri entwickelte den Plan, nachdem sich mehrere Lokalinhaber beklagt hatten, Kaschrut-Aufsichtspersonen bezahlen zu müssen. „Die Restaurantbesitzer können ihre finanzielle Last mindern und die Kameras mit uns vernetzen“, sagte der Oberrabbiner. „Auf diesem Weg erreichen wir eine umfassende und stetige Überwachung. Außerdem tragen wir damit zur Reduzierung der Ausgaben bei.“ Dadurch könnten Inhaber mehrere hundert israelische Schekel im Monat einsparen.

„Kein Inhaber ist zur Teilnahme verpflichtet“

Die Teilnahme an der zentralen Überwachung sei aber jedem Restaurant freigestellt. „Wir werden natürlich keinen Geschäftsmann zwingen, teilzunehmen. Falls aber jemand das Angebot in Anspruch nehmen will, kann er das gerne tun. Die Kameras sollen etwa 25 Euro im Monat kosten.“ Das sei erheblich weniger als die Bezahlung einer Aufsichtsperson.

„Natürlich können die Kameras keinen Kaschrut-Prüfer ersetzen. Denn nur diese können Reis durchsehen und Lieferungen überprüfen. Auch Pökelfleisch kann von einer Kamera nicht untersucht werden“, sagte Deri.

Liron Jifrah, Besitzer eines Restaurants in Be´er Scheva, zeigt sich begeistert von der Idee. „Ich denke, die Initiative des Rabbis ist sehr positiv zu bewerten. Die Kamera erspart uns die Bezahlung von Aufsichtspersonen.“ Ein Café-Inhaber sieht die Einführung von Kameras kritisch: „Das ist ein ernstzunehmender Eingriff in die Privatsphäre. Demnächst wollen sie noch das Kassenbuch sehen.“

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