Kämpfe durch Kampfkunst vermeiden

NETANJA (inn) – Eine dreitägige Veranstaltung der Kampfkunstvereinigung „Budo for Peace“ mit 200 Teilnehmern ist am heutigen Mittwoch in Netanja zu Ende gegangen. Das Friedenscamp feierte das 60-jährige Bestehen der israelisch-japanischen Beziehungen.

Die Sportler waren aus Jordanien, der Türkei und den palästinensischen Gebieten in das israelische Sportinstitut Wingate angereist, berichtet die „Jerusalem Post“. Als besonderer Gast war der Japaner Hirokazu Kanazawa eingeladen. Er ist eine lebende Karatelegende.
„Budo“ heißt übersetzt: „Der Weg, einen Konflikt zu verhindern“. Für Karatekämpfer und „Budo for Peace“-Gründer Danny Hakim ist es kein Widerspruch, körperliche Konflikte durch Budotraining vermeiden zu lernen. „Das ist der Widerspruch, über den die Menschen, die nicht viel über Kampfkunst wissen, sofort lachen“, sagte er schon Anfang des Monats.
Der in Israel lebende Australier will Kinder aller ethnischer Gruppen im Land über Toleranz, gegenseitigen Respekt, Selbstkontrolle und Selbstentwicklung lehren. Zwanzig „Budo for Peace“-Klubs gibt es mittlerweile in Israel. Dort treffen Juden und Palästinenser, Kinder aus der Wüste und Kinder aus der Stadt aufeinander. „Es inspiriert mich wahrscheinlich am meisten, diese Kinder zusammen zu sehen“, schwärmt Hakim.
Budo sei ein allgemeines Konzept, das Kopf, Körper und Seele in Verbindung bringt, heißt es auf der Homepage der Non-Profit-Organisation. Studenten des Budo „lernen, mit Konflikten umzugehen, mit sich selbst und zwischen ihnen und anderen. […] Budo ist eine Lebenseinstellung. Ein Budo-Praktiker teilt die Philosophie, dass beim Training Kopf und Körper innere Kraft freisetzen, um mit dieser Energie Harmonie mit sich selbst und anderen in der Welt hervorzubringen.“
Ungefähr 20 Schüler treffen sich einmal wöchentlich 1,5 Stunden zur Gruppenstunde. 30 Minuten dauere der Unterricht. Dann rede man über Werte, trainiere Kampfkunst und ermutige zu sozialem Engagement. So schlagen die Trainer den Schülern zum Beispiel einen Besuch bei Kindern im Krankenhaus vor. Die „Ausbildung“, um den „Budo Way of Life“ zu lernen, sei auf zwei Jahre angelegt und man müsse monatlich umgerechnet acht Dollar Beitrag bezahlen.
„Budo for Peace“ ist nicht nur in Israel tätig. Auch in Jordanien, dem Gazastreifen, der Türkei oder Frankreich gibt es die Organisation.

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