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Kämpfe auf Westjordanland ausgeweitet

GAZA / RAMALLAH (inn) – Die palästinensischen Kämpfe haben nun auch auf das Westjordanland übergegriffen. Die Hamas beschuldigte die Fatah, in Ramallah eine Verhaftungswelle gegen ihre Mitglieder begonnen zu haben.

Die Aktion sei eine Vergeltung für Angriffe auf wichtige Fatah-Gebäude im Gazastreifen gewesen, hieß es aus der Hamas. Fatah-Vertreter seien in Häuser von Hamas-Anhängern eingebrochen und hätten zahlreiche Menschen festgenommen. Zudem durchsuchten sie Wohnhäuser.

Bewaffnete hätten ein Mitglied des Stadtrates von Ramallah entführt, das der Hamas angehört. Zuvor sei sein Büro in Brand gesteckt worden. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ unter Berufung auf Hamas-Quellen berichtet, brachen Bewaffnete auch in ein Waisenhaus ein. Randale gab es außerdem in den Städten Tulkarm, Dschenin und Bethlehem. Dabei wurden unter anderem Gebäude und Fahrzeuge angezündet.

Vergeblicher Aufruf zu Feuerpause

In der Nacht zum Donnerstag hatten Palästinenserchef Mahmud Abbas (Fatah) und Premier Ismail Hanije (Hamas) zu einem Ende aller Feindseligkeit aufgerufen. „Anstrengungen müssen unternommen werde, um ein Waffenstillstandsabkommen zu erreichen“, sagten sie in einem Telefongespräch. Sie forderten alle Parteien auf, den Dialog wieder aufzunehmen und die früheren Vereinbarungen, vor allem das Mekka-Abkommen, zu respektieren. Die nationale Einheit müsse bewahrt werden. Mit dem Abkommen von Mekka hat Hamas und Fatah die Einheitsregierung beschlossen.

Unter einer Straße in Gaza-Stadt wurden unterdessen Tunnel voller Sprengstoff entdeckt, hieß es aus palästinensischen Sicherheitsquellen. Sie hätten Abbas bei einem seiner nächsten Besuche im Gazastreifen treffen sollen. In der Nähe des Sicherheitshauptquartiers seien mehrere Tunnel in die Luft gesprengt worden. Am Mittwoch hatte es in einem Tunnel unter dem Gebäude des palästinensischen Präventiven Sicherheitsdienstes in Chan Junis eine Explosion gegeben. Dabei kamen zehn Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

Hamas wirft Sender „Verrat“ vor

Das palästinensische Fernsehen zeigte Bilder von den Tunneln und dem Sprengstoff unter der Salahaddin-Straße in Gaza. Daraufhin warf die Hamas dem Sender „Verrat“ vor, weil er unter anderem ausgestrahlt habe, wie ihre Kämpfer einen Tunnel vorbereiteten. Das explosive Material sei nicht gegen Abbas gerichtet gewesen, sondern ausschließlich gegen die „israelische Besatzung“.

„Der erwähnte Sender hat behauptet, dass sie einen Tunnel voller Sprengstoff unter Abbas‘ Haus in Gaza vorbereitet hätten“, heißt es in einer Mitteilung der Hamas. „Doch der Tunnel war überhaupt nicht in Gaza-Stadt, und daher würde er Abbas‘ Haus auf keinen Fall erreichen. Die Veröffentlichung von Bildern der Widerstandskämpfer, die ihre Pflicht tun, ist ein großer Verrat und eine kostenlose Einladung an die israelischen Kampfjets, sie zu ermorden. Wir werden nicht freundlich mit den Herausgebern dieser Bilder umgehen, und sie werden wie Kollaborateure behandelt werden.“

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