JERUSALEM (inn) – Die Partei, die Israels Premier Ariel Scharon im November gegründet hatte, ist bei den Israelis weiterhin populär. Wenn jetzt Wahlen wären, so erhielte Kadima 44 Sitze.
Die Arbeitspartei (Avoda) erhielte 16 und der Likud 13 Mandate. Dies ergab eine Umfrage, die gemeinsam von der Tageszeitung „Ha´aretz“ und dem israelischen Fernsehsender „Kanal 10“ durchgeführt wurde. An der Erhebung nahmen insgesamt 640 Israelis teil.
Die ultra-orthodoxe Schas-Partei erhielte 10 Sitze, und die linksgerichtete Meretz-Jahad-Partei bliebe mit 5 Sitzen konstant. Die säkulare Schinui-Partei bekäme laut der Befragung 4 Mandate und könnte somit in der Knesset bleiben.
Wie die „Ha´aretz“ schreibt, zeigt Kadima unter der Führung Ehud Olmerts Stärke. Laut der Erhebung übertraf Olmert seine Rivalen nicht nur in der Anzahl der Sitze in der Knesset. Er liegt bei den Wählern auch bezüglich seiner Glaubwürdigkeit und seiner Eignung als Premierminister vorne.
Ihre Stärke habe Kadima allerdings bisherigen Avoda-, Likud- und Schinui-Wählern zu verdanken. Bei der Befragung gaben sie an, bei den Wahlen am 28. März für Kadima zu stimmen.
Für Olmert als den geeignetsten Premierminister sprachen sich zudem 44 Prozent der Teilnehmer aus. 23 Prozent der Israelis können sich Benjamin Netanjahu in diesem Amt vorstellen. 13,5 Prozent nannten Amir Peretz als möglichen Premierminister.
Bei der Erhebung ging es unter anderem darum, wer die geeignetste Person sei, um Israels Sicherheitsprobleme zu lösen und diplomatische Angelegenheiten zu regeln. Demnach befanden 40,5 Prozent der Teilnehmer Olmert für gut, verglichen mit 29,5 Prozent für Netanjahu. Peretz erhielt nur 9 Prozent der Stimmen.
Im Hinblick darauf, wer die sozialen Angelegenheiten des Staates am besten regeln könne, stimmten 30 Prozent der Israelis für Olmert, verglichen mit 28,5 Prozent für Peretz und 27 Prozent für Netanjahu.
Die Teilnehmer sollten in der Umfrage zudem die Vertrauenswürdigkeit der drei Politiker auf einer Skala von 1 (für „sehr unseriös“) bis 5 (für „sehr vertrauenswürdig“) bewerten. Olmert wurde auf 3,4 eingestuft, Peretz auf 2,9. Netanjahu nimmt den untersten Platz mit 2,4 ein.
Zuletzt sollten die Umfrage-Teilnehmer die drei Politiker auf einer Skala von 1 bis 5 einordnen, die die Rechts-Links-Ausrichtung verdeutlicht. 1 steht für „rechts“. 5 bedeutet „links“. Dabei hielt sich Olmert mit 2,97 in der Mitte, Peretz wurde mit 3,90 links und Netanjahu mit 2,00 rechts eingestuft.