JERUSALEM (inn) – Zwei Tage nach dem leichten Schlaganfall von Premier Ariel Scharon haben sich die Chancen der Kadima-Partei kaum verschlechtert. Die von Scharon neu gegründete Partei erhielte rund 40 Sitze, wenn jetzt Wahlen wären.
Laut einer Umfrage der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ sahen sich 91 Prozent der Wahlberechtigten in Israel nicht durch den Schlaganfall in ihrer Wahlentscheidung beeinflusst. Die Meinungsforscherin Mina Zemach hat ihre Studie am Dienstag veröffentlicht.
Nur neun Prozent sagten, Scharons Einlieferung in ein Krankenhaus am Sonntag habe ihr Vorhaben für die Wahl am 28. März beeinflusst.
Laut der Umfrage würde Kadima 39 Sitze erreichen. Nach einer Umfrage der Zeitung „Ma´ariv“ wären es sogar 42 Sitze. Darauf folgten die Arbeitspartei mit 21 Sitzen und der Likud (13 Sitze). Die religiöse Schas-Partei würde zehn Sitze erhalten, die arabischen Parteien acht und die radikal-säkulare Schinui vier Sitze.
Gespalten ist die Meinung darüber, ob die Öffentlichkeit Einblick in die Krankenakte des Premiers haben sollte: 52 Prozent waren der Meinung, dass die Bürger über Scharons Gesundheitszustand unterrichtet werden müssten; 46 Prozent fanden, das dies nicht nötig sei.
Nachdem Scharon am Sonntagabend einen leichten Hirnschlag erlitten hatte, bemühten sich seine Parteifreunde zu betonen, dass Kadima auch ohne Scharon funktioniere. „Scharon ist Kadimas wichtigstes Pfand, aber wir haben von allen Parteien das beste, erfahrenste Team“, sagte Ehud Olmert. „Kadima eine Ein-Mann-Partei zu nennen, wäre eine Falschinterpretation.“