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Juschtschenko in Israel: „Solidarität mit jüdischem Volk bekunden“

JERUSALEM (inn) - Die Ukraine wird keine Form von Antisemitismus oder Fremdenhass dulden. Das sagte Präsident Viktor Juschtschenko am Mittwoch vor der Knesset-Vollversammlung.

„Wir werden gegen diese Übel kämpfen, die alle guten Dinge vergiften“, so Juschtschenko in seiner Ansprache. In der Ukraine werde gerade ein Museum errichtet, das dem Gedenken an den Holocaust gewidmet sein solle.

Der ukrainische Präsident besichtigte auch die Jerusalemer Altstadt und steckte einen Gebetszettel zwischen die Steine der Klagemauer. Er sagte, es sei das Ziel seiner Israelreise, „Solidarität mit dem jüdischen Volk und seinem Erbe zu bekunden und an der heiligsten Stätte der Religion zu beten“. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf den Rabbiner Schmuel Rabinovitsch, der für die Klagemauer zuständig ist.

Besuch in Yad Vashem

Mit seiner Ehefrau Jekaterina besuchte Juschtschenko die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Dort bekam er Dokumente zu sehen, die sich mit der Inhaftierung seines Vaters durch die Nazis befassen. Andrej Juschtschenko war 1944 als sowjetischer Soldat in Gefangenschaft geraten und nach einem Jahr wieder freigekommen.

Außerdem informierten sich die Gäste über die Schoah in ihrem Land, bei der 1,4 Millionen von insgesamt 2,4 Millionen ukrainischen Juden ums Leben gekommen waren. Yad Vashem erinnert unter anderem an die Massenerschießung in der Schlucht Babi Jar bei Kiew – sie hatte an zwei Tagen Ende September 1941 insgesamt 33.711 Todesopfer gefordert. Der Präsident übergab dem israelischen Museum etwas Erde und einen Felsen von der Stätte des Massakers.

„Israel ist treuer Partner“

Juschtschenko traf auch mit Israels Staatpräsident Schimon Peres zusammen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Haus des Präsidenten sagte er: „Im Staat Israel sehen wir einen treuen Partner und den besten Freund auf allen Gebieten, die mit regionalen und globalen Themen zusammenhängen. Die Ukraine möchte eine Rolle im Friedensprozess spielen.“ Er gehe davon aus, dass Israel und sein Land trotz einer schwierigen Geschichte eine gemeinsame Zukunft haben würden.

Peres machte seinen Gast darauf aufmerksam, dass eine finanzielle Unterstützung mehr erwünscht sei als ein zusätzlicher politischer Einsatz: „Parallel zum politischen Prozess gibt es jetzt auch einen wirtschaftlichen Prozess.“ Er habe vorgeschlagen, dass sich die Ukraine daran beteiligt, den wirtschaftlichen Frieden zu bilden. „Ich denke, die Idee hat dem Präsidenten gefallen“, fügte der Friedensnobelpreisträger hinzu.

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