MEGGIDO (inn) – Ein palästinensischer Jugendlicher, der sich vor einem Jahr an einem israelischen Militärstützpunkt in die Luft sprengen wollte, ist zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der militärische Arm der Fatah-Bewegung von PLO-Chef Mahmud Abbas hatte ihn ausgesandt.
Der damals 16-jährige Hussam Abdu hatte sich mit einem Sprengstoffgürtel der Hawara-Straßensperre bei Nablus genähert. Die Grenzsoldaten schöpften Verdacht und nahmen ihn fest, bevor er den Sprengsatz zünden konnte.
Den Vorfall hatten Fernseh- und Fotojournalisten aufgenommen. Das Bildmaterial nutzten die israelischen Sicherheitskräfte später, um zu zeigen, wie Palästinenser Kinder dazu missbrauchen, Terror-Angriffe durchzuführen.
Verschiedene Beobachter sagten, dass Abdu unterdurchschnittlich intelligent war. Es sei unklar, inwiefern er sich bewusst war, was er tat.
Das Militärgericht in Samaria am „Salam“-Kontrollpunkt südöstlich von Meggido verurteilte Abdu am Montag zu achteinhalb Jahren Gefängnis sowie zu 18 Monaten auf Bewährung. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.