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Jüdischer Israeli fuhr offenbar palästinensischen Selbstmordattentäter

NETANJA (inn) – Ein jüdischer Israeli hat offenbar den Selbstmordattentäter nach Israel gefahren, der sich Mitte Juli in Netanja in die Luft sprengte. Der israelische Inlandsgeheimdienst „Schin Beit“ hat am Dienstag Details über vier festgenommene Verdächtige bekannt gegeben, die an dem Attentat beteiligt gewesen sein sollen.

Der 25-jährige Kfir Levy aus Ramat Gan soll laut des „Schin Beit“ den Selbstmordattentäter Ahmed Jawi aus Atil und ein anderes Mitglied des „Islamischen Dschihad“ namens Sif Asam von Tulkarm im Westjordanland nach Taibeh gefahren haben. Er bekam laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ für die Fahrt umgerechnet etwa 180 Euro.

In Kochav Jair wechselten die Männer in ein anderes Auto, und ein weiterer Verdächtiger namens Abed al-Rahman Abu-Moh fuhr den Attentäter zu seinem Ziel in Netanja. Levy nutzte dabei offensichtlich die Tatsache, dass er Jude ist, denn die Grenzsoldaten am Kontrollpunkt schöpften keinen Verdacht.

Durch den Selbstmordanschlag am 12. Juli in Netanja kamen fünf Israelis ums Leben, und 88 wurden verletzt. Die Verantwortung hat die Terror-Gruppe „Islamischer Dschihad“ übernommen.

Levy sagte, er bringe oft palästinensische Arbeiter und teilweise auch Autodiebe nach Israel. Er gab auch zu, den Selbstmordattentäter und einen anderen Mann des „Islamischen Dschihad“ am Tag des Bombenattentats nach Israel gefahren zu haben. Allerdings habe er nichts von den Absichten seiner Fahrgäste gewusst. „Wenn er gewusst hätte, dass sie Terroristen waren, die gerade ein Verbrechen gegen israelische Bürger vorhatten, dann hätte er versucht, sie der Polizei zu übergeben“, sagte Levys Anwalt David Silberman.

Der „Schin Beit“ hingegen sagte, Levy hätte ahnen können, dass sein Fahrgast ein Selbstmordattentäter war, denn dieser hatte Sprengstoff in einer großen Tasche bei sich. Asam erklärte, Levy habe den Inhalt der Tasche überprüft und dabei eine kleinere Tasche entdeckt, in der Sprengstoff versteckt war. Doch er habe den Fahrgästen geglaubt, als sie sagten, es sei nur Einbruchswerkzeug darin.

Levy und zwei der arabischen Helfer wurden am Dienstag vor dem Tel Aviver Bezirksgericht wegen Totschlags angeklagt.

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