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„Jüdischer Alternativer Trennungsplan“ fordert Vertreibung der Araber

SDEROT (inn) – Eine jüdische Organisation hat einen Alternativ-Vorschlag zum Rückzugsplan von Premierminister Ariel Scharon vorgelegt. Ihm zufolge sollen nicht die Juden aus Palästinensergebieten vertrieben werden, sondern Araber aus Israel.

Sie nennen ihn den „Biblischen Plan“ und sehen in ihm eine Alternative zum Plan der Regierung, der als „Trennungs-“ oder „Rückzugsplan“ bekannt ist. Die unabhängige Initiative „Mischalot Jisrael“ („Bitten Israels“) macht derzeit mit einer Umfrage zu ihrem Plan auf sich aufmerksam.

Gemäß ihrem „Jüdischen Alternativen Rückzugsplan“ sollen die Autonomiegebiete an Israel angefügt werden; die dort lebenden Araber sollen wegziehen. Ben Ja´akov, einer der Leiter der Organisation, ist vom Plan überzeugt: so wie Scharons Rückzugsplan Juden und Araber voneinander trennen wolle, so verfolge auch ihr Plan dieses Ziel. Nur dass eben nicht Juden, sondern Araber vertrieben würden. „Unser Alternativ-Vorschlag schmeißt die Araber aber nicht einfach heraus, weil sie Araber sind, sondern nur die Araber, die es ablehnen, Loyalität gegenüber Israel zu schwören“, erklärt Ben Ja´akov.

Die Organisatoren haben in der israelischen Wüstenstadt Sderot eine Umfrage gestartet. Sie verteilten 6.500 Stimmzettel, „für jeden Haushalt Sderots einen“. Darauf können die Bewohner angeben, was sie von dem alternativen Rückzugsplan halten. „Wir haben in Sderot angefangen, weil die ersten, die vom Rückzugsplan betroffen sind, auch diejenigen sein sollten, die abstimmen können. Am besten sollte jeder Jude in der Welt zu dieser Sache seine Meinung abgeben“, fordert Ben Ja´akov.

Auch auf der Webseite www.mishal.org/eng können die Besucher abstimmen. „Sind Sie für den Rückzugsplan von Scharon und Peres?“, heißt es dort. Dieser stellt eine Übergabe von Gaza und Teilen des Westjordanlandes unter palästinensische Kontrolle in Aussicht, worauf alle dort lebenden Juden das Land verlassen müssen. „Oder sind Sie für den Jüdischen Alternativen Rückzugsplan“, also die Annexion der Autonomiegebiete und die Vertreibung der Araber?

Auf die Frage eines Journalisten, ob er mit diesem Plan nicht Apartheid vorschlage, antwortete Ben Ja´akov: „Ich will keine Apartheid gegen Araber. Wenn Ariel Scharon die Juden von den Arabern trennen will – das ist Apartheid.“ Wenn es nach ihm ginge, könnten „Araber, die loyal sind, ohne Probleme in unseren Gebieten bleiben“.

Der Jescha-Siedlerrat jedenfalls protestiere zwar gegen den Rückzugsplan, biete jedoch keine Alternative an, kritisiert Ben Ja´akov. Wenn ein Referendum tatsächlich nach einem Für oder Wider des Rückzugsplanes fragte, würde Scharon sicherlich die Mehrheit bekommen, vermutet er. „Der Grund dafür ist, dass die Israelis sich wünschen, so weit wie möglich von den Palästinensern entfernt zu sein.“ Auch sein Plan sorge für mehr Distanz zwischen beiden Völkern, doch verletze er weder die Torah noch die Demokratie. Scharons Plan hingegen verletze beides, so der Aktivist. „Das ist so rassistisch, wie es nur sein kann.“

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