JERUSALEM (inn) – Die jüdischen Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen sind im vergangenen Jahr um sechs Prozent gewachsen. Das größte Wachstum in einer Siedlung lag sogar bei 61 Prozent, teilte das Innenministerium am Sonntag mit.
Im vergangenen Jahr lebten 250.179 Menschen in Siedlungen in den Autonomiegebieten. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2003 nur 236.381. Diese Zahlen veröffentlichte laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ das Statistik-Büro des Innenministeriums am Sonntag.
Im Gazastreifen allein wuchs die Zahl der jüdischen Siedler um elf Prozent. Dort lebten im vergangenen Jahr 8.693 Menschen in 17 Siedlungen; 2003 waren es 7.820.
Das größte Wachstum erlebte die kleinste Siedlung: in Schalev wuchs die Bevölkerungszahl um 61 Prozent – 42 Menschen wohnten dort im Jahr 2004.
Im Siedlungsblock Gusch Katif im Gazastreifen wuchs die Bevölkerung vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres, nachdem die Regierung im Juli den Rückzugsplan veröffentlicht hatte; dort wuchs die Bevölkerung um sieben Prozent.
Die größte Siedlung im Gazastreifen, Neveh Dekalim, bekam im vergangenen Jahr 103 neue Bewohner. Damit wuchs die Bewohnerzahl um vier Prozent seit dem Jahr 2002, als 2.568 Menschen dort lebten.
Auch die Siedlungen im Westjordanland, die nach dem Rückzugsplan von Premierminister Ariel Scharon geräumt werden sollen, wuchsen im vergangenen Jahr. In Sa-Nur hat sich die Einwohnerzahl fast verdreifacht: während im Jahr 2003 noch 38 Bewohner dort lebten, sind es nun 105. In Kadim kamen zwölf Menschen hinzu, jetzt leben dort 169 Personen. Ganim und Hermesch wuchsen um sechs beziehungsweise sieben Prozent.
Eine der größeren Siedlungen im Westjordanland, die ultra-orthodoxe Stadt Modi´in Ilit, wuchs um 14 Prozent; damit beträgt die Einwohnerzahl 27.301.
In Ma´aleh Adumim betrug die Wachstumsrate sechs Prozent. Es kamen im Jahr 2004 1.800 neue Bewohner hinzu, damit sind es insgesamt 28.546. Lediglich in Ariel blieb die Einwohnerzahl mit 17.555 praktisch gleich.