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Jüdische Israelgegner treffen Hamas-Führer

GAZA (inn) - Vier Mitglieder der jüdischen Gruppierung "Neturei Karta" haben sich am vergangenen Donnerstag mit dem Premierminister im Gazastreifen, Ismael Hanije, getroffen. Die ultra-orthodoxe Gruppe lehnt den Staat Israel in seiner heutigen Form ab und plädiert für einen Palästinenserstaat zwischen Jordan und Mittelmeer.

Die vier Juden kamen mit einem Hilfskonvoi von 200 US-amerikanischen Aktivisten der Gruppe „Viva Palestina“ über den Rafah-Grenzübergang in das Palästinensergebiet. Angeführt wurde der Konvoi von dem britischen Abgeordneten George Galloway, der bereits das zweite Mal in diesem Jahr in den Gazastreifen reist.

„Wir fühlen Euer Leiden, wir weinen Euer Weinen“, sagte Rabbi Israel Weiss bei seiner Ankunft in der Nacht zum Donnerstag. „Es ist Euer Land, es ist besetzt, illegitim und ungerechterweise, von Menschen, die es gestohlen haben, die den Namen des Judaismus und unsere Identität entführt haben“, so Weiss laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

In dem Gespräch mit Hanije betonte dieser, dass die Juden nicht die Feinde der Araber oder Muslime seien. „Unser Problem ist die Besatzung, die von der zionistischen Ideologie herrührt und ihr Verlangen, alle Palästinenser zu zerstreuen“, sagte Hanije. Der Hamas-Führer bezeichnete die vier jüdischen Gäste als „Helden“. Sie öffneten der Welt die Augen für die „Belagerung“ des Gazastreifens.

Laut dem Bericht reisten die Juden am Donnerstag wieder ab.

Hintergrund

Der aramäische Name „Neturei Karta“ heißt übersetzt „Wächter der Stadt“. Die Gruppe tritt auch unter dem englischen Namen „Jews United Against Zionism“ („Juden vereint gegen Zionismus“) auf.  Sie lehnt den modernen Staat Israel ab und beruft sich dabei auf die Torah. Denn diese verbiete die Gründung eines jüdischen Staates vor der Ankunft des Messias. Die Gruppierung befürwortet eine palästinensische Herrschaft über das „Heilige Land“ und eine finanzielle Entschädigung für die Verluste, welche die Palästinenser erlitten haben. Vertreter von „Neturei Karta“ haben sich bereits mehrmals mit dem iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad getroffen, der die „Tilgung Israels von der Landkarte“ fordert.

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