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Jüdische Ideenbörse in Jerusalem

JERUSALEM (inn) – Mit einem Marsch von der Jerusalemer Stadtverwaltung zur Klagemauer ist am Dienstagnachmittag die jährliche Generalversammlung (GA) des „Jüdischen Verbands von Nordamerika“ (JFNA) zu Ende gegangen.
Auf dem Safra-Platz an der Jerusalemer Stadtverwaltung fanden sich die nordamerikanischen Führungspersonen zur Abschlussveranstaltung zusammen.

Die zweitägige Veranstaltung stand unter dem Motto “Der globale jüdische Schuk – Marktplatz für Dialog und Debatte“. Über 3.000 jüdische Führungspersönlichkeiten kamen, größtenteils aus Nordamerika, in der Hauptstadt des jüdischen Staates zu der Ideenbörse zusammen. Delegierte aus 153 jüdischen Verbänden und über 300 Netzwerken hatten sich zur jährlichen Generalversammlung der JFNA zusammengefunden. Diese bringen jährlich mehr als drei Milliarden US-Dollar für Bildungs- und Sozialdienste in Israel und 70 weiteren Ländern auf.
Etwa 140 Sprecher erörterten politische, religiöse, kulturelle und wirtschaftliche Fragen. Dies geschah in Reden, Seminaren und Podiumsdiskussionen. Die Konferenz diente als Kontakt- und Ideenbörse. Sowohl israelische als auch amerikanische jüdische Organisationen und Projekte stellten ihr Anliegen an 63 Ständen vor.
Die Auftaktveranstaltung begann mit der kanadischen, US-amerikanischen und israelischen Nationalhymne, Premierminister Benjamin Netanjahu war als Redner eingeladen. Am Montagmorgen stellte sich Staatspräsident Schimon Peres den Fragen des Publikums. Auch Minister der israelischen Regierung, sowie der US-Botschafter Dan Shapiro und der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat waren als Sprecher eingeladen.
Religiöse debattierten mit säkularen und reformierten Juden über kontroverse Themen, wie etwa die Einführung der Zivilehe in Israel, jüdische Identität in der Diaspora oder das egalitäre Gebet an der Klagemauer. Man war nicht immer einer Meinung, doch am Schluss waren sich alle einig: „Die GA ist ein guter Weg, Grenzen im Kopf zu überwinden und über den eigenen Tellerrand heraus zu gucken.“
Alle fünf Jahre findet die GA in Jerusalem statt. Darin sieht die JFNA eine Möglichkeit, den Dialog zwischen israelischen und nordamerikanischen Juden zu stärken. Die Sorgen, die israelische und nordamerikanische jüdische Gemeinden teilen, sind größtenteils ähnlich. Die Konferenz hatte zwei Hauptanliegen: Einerseits ging es um die Zukunft von Israel und seinen Beziehungen in die Diaspora, andererseits um die Herausforderungen, denen nordamerikanisches Judentum heute entgegensteht.
In der Abschlussveranstaltung an der Stadtverwaltung wies der Wirtschaftsminister und Minister für religiöse und Diaspora-Angelegenheiten, Naftali Bennett, auf die Bedeutung der israelisch-amerikanischen Beziehungen hin: „Brüder und Schwestern, wir können viel von euch lernen. Als meine Frau und ich für einige Jahre in den Staaten lebten, hat sie dort ihre Religiösität entdeckt. Hier in Israel war sie säkular, doch bei euch hat sie zu unserem gemeinsamen Glauben zurückgefunden.“
Der Pressesprecher der Generalversammlung, Steve Rabinowitz, erklärte: „Die Klagemauer sollte allen Juden Platz bieten. Es ist eine dramatische Feier jüdischer Einheit und zeigt die Zentralität Jerusalems für das jüdische Volk. Deshalb endet die Konferenz an der Kotel.“ Das hebräische Wort „Kotel“ bezeichnet die Westmauer des jüdischen Tempels, die als Klagemauer bekannt ist.

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