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Jüdische Gemeinschaft Hebrons zur Armee: „Bitte bleibt auf den Hügeln!“

HEBRON (inn) – Mit einem dramatischen Aufruf haben sich die jüdischen Bewohner der Erzväterstadt Hebron in Judäa an die israelische Armee gewandt, die am Montag die Stadt zurückerobert hatte: „Laßt uns nicht wieder allein – bleibt bitte auf Hebrons Hügeln!“

Sprecher der Jüdischen Gemeinschaft begrüßten die Militäraktion, bei der zahlreiche Terroristen und Intifada-Anführer festgenommen worden waren. Allerdings bestehe die Gefahr eines erneuten übereilten Rückzuges.

Armeesprecher hatten am Dienstagmorgen angekündigt, daß sich die israelischen Truppen im Laufe des Tages aus dem arabischen Sektor Hebrons wieder zurückziehen werden.

Nach dem letzten Einmarsch vor rund sechs Monaten habe die Armeeführung beim Abzug versprochen, beim ersten palästinensischen Angriff auf die jüdischen Wohnbereiche zurückzukehren. Dies sei jedoch nicht geschehen.

Damals hatte die Armeeführung mit dem Chef des Geheimdienstes Al-Amen al-Wikaui, Oberst Jibril Rajoub (Beitunia), einen Waffenstillstand ausgehandelt, der danach jedoch mehrfach gebrochen wurde.

Insbesondere war es immer wieder zu Angriffen von den hochgelegenen Hügeln Abu Snenah (Shalhevet-Hügel) und Harat a-Shech auf die im Tal gelegenen innerstädtischen Wohnviertel der Israelis gekommen.

Die Erzväterstadt Hebron ist die einzige Stadt in den von Israel 1967 eroberten Gebieten, in der Israelis und Palästinenser leben. Sie gilt als ständiger Unruheherd. Die Jüdische Gemeinschaft Hebrons unter Leitung von Noam Arnon hatte in der Vergangenheit wiederholt die Rückeroberung der beiden Hügel in der Innenstadt gefordert. Von dort aus war vor 13 Monaten auch die zehn Monate alte Shalhevet Tehiya Pass ermordet worden. Ein Heckenschütze der Palästinenser erschoß sie gezielt in den Armen ihres Vaters.

Seit 1968 leben wieder Juden in der Stadt, die bis zu dem gewaltsamen Pogrom von 1929 eine der größten und bedeutendsten jüdischen Gemeinschaften im Heiligen Land beherbergte. Bei dem Massaker waren 67 Hebroner Juden ermordet worden, mehr als 70 erlitten Verletzungen.

Die allermeisten Israelis im heutigen Hebron sind religiös. Sie beten am Grab der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, der sogenannten Höhle Machpela. In der Stadt wurde im Jahr 1011 vor unserer Zeitrechnung der Bethlehemer Hirte und Heerführer David Ben-Yishai („Sohn Isais“) zum König von Juda gekrönt, bevor er ab 1004 als Herrscher Israels das Land von Jerusalem aus regierte.

Info zur Jüdischen Gemeinschaft Hebrons:
www.hebron.org.il

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