HEIDELBERG (inn) – Das Institut für Semitistik der Universität Heidelberg hat zwei jüdisch-arabische Dialekte aus Israel im Internet dokumentiert. Ihre Tradition reicht mindestens bis ins Mittelalter zurück.
Arabische Dialekte wurden von Juden in vier nordisraelischen Städten gesprochen: Haifa, Zefat (Safed), Tiberias und Peki´in – dort lebt heute nur noch eine hochbetagte Sprecherin. Auch in Jerusalem war Arabisch unter den jüdischen Bewohnern geläufig. Die Wurzeln dieser Dialekte in den alteingesessenen Gemeinden reichen bis ins Mittelalter und noch weiter zurück. Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien im Jahr 1492 wurde diese Sprachtradition durch Zuzug verstärkt.
Der Arabist Aharon Geva-Kleinberger von der Universität Haifa hat von 1998 bis 2003 in Zefat und Tiberias Aufnahmen mit Sprechern der arabischen Dialekte gemacht. Hörbeispiele gibt es jetzt im Heidelberger Tonarchiv unter www.semarch.uni-hd.de.
Das Spracharchiv des Institutes für Semitistik baut seit vier Jahren ein semitisches Spracharchiv auf. Dieses soll vor allem Sprachen und Dialekte für die Nachwelt erhalten, die aussterben. Zu den semitischen Sprachen zählen unter anderem Arabisch, Hebräisch, Aramäisch und Amharisch.