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Juden und Christen in den USA: Jerusalem nicht teilen

WASHINGTON (inn) - Jüdische und christliche Führer in den USA haben die USA aufgefordert, in Bezug auf Jerusalem keine Kompromisse zuzulassen. Am Montag trafen sie in Washington mit dem Berater für nationale Sicherheit von US-Präsident George W. Bush zusammen.

Laut einigen Teilnehmern des Gesprächs wies der Berater Stephen Hadley darauf hin, dass Jerusalem derzeit nicht Verhandlungssache sei. Die Gruppe wurde von Nathan Diament angeführt. Er ist Direktor für Politik bei der jüdischen Orthodoxen Union (OU). An dem Treffen beteiligte sich auch der frühere Präsidentschaftskandidat Gary Bauer, ein Christ. Das berichtet die Zeitung „Ha´aretz“.

„Wir hatten ein konstruktives und bedeutungsvolles Gespräch mit Herrn Hadley und anderen ranghohen Vertretern des Weißen Hauses“, teilte Diament anschließend mit. „Am Vorabend der Annapolis-Treffen freuen wir uns, mit ihnen die Perspektive von Amerikanern zu teilen, die in ihren Synagogen und Kirchen regelmäßig für den Frieden Israels und den Wiederaufbau Jerusalems beten.“

Zuvor hatte Israels Premier Ehud Olmert Aussagen von amerikanischen Juden kategorisch abgelehnt, denen zufolge Jerusalem keine israelische, sondern eine jüdische Angelegenheit sei. Die Juden in den USA fordern ein Mitspracherecht bei allen Diskussionen über eine Teilung der israelischen Hauptstadt. Die Jerusalem-Frage sei „vor langer Zeit entschieden“ worden, so Olmert. „Die israelische Regierung hat ein souveränes Recht, alles zu verhandeln, was mit Israel zu tun hat.“ Zu diesem Zeitpunkt handele es sich allerdings um eine theoretische Angelegenheit, weil über die Stadt noch nicht verhandelt werde.

Die OU hat kürzlich eine Webseite eröffnet, um „Jerusalem gegen eine Teilung zu schützen“. Nach dem einseitigen israelischen Abzug aus dem Gazastreifen im Sommer 2005 hatte die jüdisch-orthodoxe Organisation eine Resolution verabschiedet, in der sie mit ihrer Tradition brach, sich in interne politische Debatten in Israel einzuschalten.

Als Reaktion auf Olmerts Bemerkungen gab die OU bekannt, sie wolle mit ihrem Engagement für Jerusalem Israel keine Schritte „diktieren“. Hingegen wolle sie ihre Auffassung betonen, dass alle Juden der Welt an der „heiligen Stadt Jerusalem“ teilhätten und die israelische Regierung einer Teilung nicht zustimmen dürfe.

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