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„Jude, aber Antizionist“

BEIRUT (inn) – Eine Gruppe orthodoxer Juden nimmt derzeit an einer Konferenz mit Terror-Organisationen im Libanon teil. Sie verdammen den Zionismus ebenso wie die Terroristen.

Einige Vertreter der jüdischen Gruppe „Natorei Karta“ haben es sich nicht nehmen lassen, an der dreitägigen Konferenz im Libanon teilzunehmen. Einige der größten Feinde Israels treffen sich unter dem Motto „Das Recht des Palästinensischen Volkes auf Rückkehr in ihre Heimat“. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Die mehrere Dutzend Teilnehmer stammen aus der ganzen Welt. Organisiert wird die Konferenz von der Internationalen Vereinigung von Parlamentariern für die palästinensische Sache. Der Vorsitzende ist der ehemalige Innenminister des Iran und großer Unterstützer der Hisbollah, Ali Akbar Mohtaschemi.

„Es ist gut, als Jude hierher zu kommen und zu zeigen, dass wir in Frieden mit unseren arabischen Nachbarn zusammen leben können“, sagt der orthodoxe Rabbi Ahron Cohen aus dem englischen Manchester. Er wolle zeigen, „dass die zionistische Idee grundlegend falsch“ sei.

Von ihren arabischen Zuhörern ernten sie viel Applaus. Unter ihnen sind Mitglieder der radikal-islamischen Gruppen Hamas und Hisbollah. Doch sind trotz aller Freundschaft Leibwächter an der Seite der Juden postiert. Offensichtlich sind es Kämpfer der Hisbollah. Auch wird den jüdischen Gästen davon abgeraten, einen Gang durch Beirut zu machen, da man sie nicht als Araber-Freunde erkennen könnte. Offiziell befindet sich der Libanon noch im Krieg mit Israel.

Cohens Gruppe ist davon überzeugt, dass ein jüdischer Staat nicht von Menschen gemacht werden könne, sondern nur vom Messias allein. „Der Zionismus kann nicht das Judentum repräsentieren“, sagt Cohen, der sich ein Banner umgehängt hat mit einer palästinensischen Flagge und der Aufschrift „Jude, aber kein Zionist“.

Anführer von „Neturei Karta“ ist Rabbi Mosche Hirsch. Er sagt von sich selbst, er sei ein „palästinensischer Jude“. Schon oft hat die Gruppe an pro-palästinensischen Demonstrationen teilgenommen. Im November besuchte sie das Grab des verstorbenen Palästinenserführers Jasser Arafat in Ramallah. Eventuell steht während des Besuches in Beirut auch ein Treffen mit Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah auf dem Programm. „Wir werden uns mit jedem treffen, der will“, sagt der amerikansiche Rabbi Dovid Weiss aus New York.

Ein Vertreter der libanesischen Hamas, Osama Hamdan, sagte, seine Gruppe respektiere Juden. „Unser wahres Problem ist die israelische Besatzung. Wenn diese Besatzung von sich behauptet, zu einer bestimmten Religion zu gehören, dann ist das ihr Problem.“

Lesen Sie mehr über die „orthodoxen Antizionisten“ in einem Bericht von Johannes Gerloff im neuen Israelreport .

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