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Journalisten in Gaza leben gefährlich

GAZA (inn) – Sieben Journalisten aus dem Gazastreifen haben Morddrohungen erhalten, weil sie kritisch über die Terror-Organisation Hamas berichtet haben. Laut der Palästinensischen Journalisten-Vereinigung sympathisierten sie mit der Fatah-Partei von Palästinenserführer Mahmud Abbas.

Die Journalisten erhielten im Namen der Hamas Morddrohungen per E-Mail, Telefon oder Fax, heißt es in der Tageszeitung Ha´aretz“. Ein Mitarbeiter der Radio-Station „Al-Hureja“ in Gaza, die der Fatah nahe steht, erhielt drei Morddrohungen, weil er die Leistungen der Hamas in der Regierung kritisiert hatte. Der Anrufer sagte: „Du bist ein Teil der Kampagne, um die Hamas-Regierung zu stürzen. Ich werde deinen Kopf wegsprengen und deine Beine abhacken, wenn ich dich wieder auf Al-Hureja-Radio höre.“

Sacher Abu Own von der Journalisten-Vereinigung, der die Journalisten im Westjordanland und in Gaza vertritt, sagte: „Wir nehmen die Drohungen sehr ernst, obwohl wir nicht glauben, dass die Hamasbewegung eine Strategie hat, um Journalisten zu bedrohen.“ Die Morddrohungen könnten auch von Einzelpersonen kommen.

Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri bestritt, dass seine Gruppe Journalisten bedroht habe. Die Drohungen seien ein betrügerischer Versuch, dem „Image der Hamas zu schaden“. Er bat die Sicherheitskräfte um Ermittlungen.

In den vergangenen Jahren wurden einige palästinensische Reporter aufgrund ihrer Berichterstattung angegriffen. Ein Journalist, der für ein Magazin arbeitete, das von der Regierung finanziert wurde, wurde im Jahr 2004 getötet. Gewaltopfer sagen, die Angreifer kämen aus den verschiedensten Fraktionen, einschließlich der Fatah und der Hamas. Auch Sicherheitskräfte seien in die Vorfälle verwickelt gewesen. Zudem seien mehrere ausländische Journalisten im vergangenen Jahr in Gaza entführt worden.

Tag der Pressefreiheit

Zum 15. Internationalen Tag der Pressefreiheit am heutigen Mittwoch legte die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ aktuelle Zahlen vor. Demnach kamen in den ersten vier Monaten dieses Jahres weltweit 22 Journalisten wegen oder während ihrer Arbeit ums Leben. Weitere 103 Journalisten sitzen in Gefängnissen. In über 100 Ländern werden Zeitungen zensiert und Internetzugänge überwacht oder blockiert. Besonders gefährlich leben Journalisten, die über Korruption, Machtmissbrauch und Drogenhandel berichten.

Unter besonders schwierigen Bedingungen arbeiteten Journalisten in China, Nepal, Iran und Kuba. Das gefährlichste Land für Journalisten bleibe allerdings der Irak.

Der Internationale Tag der Pressefreiheit war im Jahr 1991 von der UNO-Generalversammlung auf Vorschlag der UNESCO ausgerufen worden.

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