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Josefsgrab am Yom Kippur erneut verwüstet und völlig zerstört

SHECHEM (inn) – Während des Versöhnungstags ist das jüdische Josefsgrab in der palästinensischen Autonomiestadt Shechem zum zweiten Mal geschändet worden. Ultra-Orthodoxe (Haredim) entdeckten die Verwüstungen, als sie am Sonntag beim Grab beten wollten.

Das Grab wurde zerstört und fast bis auf die Grundmauern verbrannt. Die Täter verstreuten Esel-Mist auf dem Boden. Im grünen Dach entstand ein großes Loch, berichtet die Tageszeitung „Ma´ariv“. Die Grabplatte wurde zerschmettert, und auf dem Stein sind deutlich Meißelspuren zu erkennen. Um das Grab herum fand man Reste von Autoreifen und Autositzen sowie anderen Müll, der angezündet worden war und offenbar stundenlang gebrannt hatte. Dadurch wurde der Innenraum des Grabes in einen Haufen von Abfall und Ruß verwandelt.

„Das ist erschütternd. Wir waren schockiert. Das Weinen war groß. Von einem Tag auf den anderen gibt es kein Grab und keine Erinnerung an die Knochen mehr“, sagte einer der Israelis, die am Grab beten wollten, der israelischen Zeitung. Nach dem ersten Schock hielten die Juden das Bild der Verwüstung mit ihren Fotoapparaten fest. Sie vermuten, daß die Stätte bereits am Yom Kippur zerstört wurde.

Am 8. Oktober 2000, dem Vorabend des Versöhnungstages, hatten Palästinenser das Josefsgrab zum ersten Mal verwüstet. Kurz darauf war der israelische Rabbinersohn Hillel Lieberman (36) ermordet worden. Der Vater von acht Kindern war aus dem samarischen Ort Elon Moreh aufgebrochen, um das Grab in Shechem zu schützen.

Shimon Peres fragte damals erzürnt, ob die Palästinenser nun auch Rahels Grab zerstören wollten. Um weitere Gewalt zu verhindern, hatten die Israelis nach der Schändung das Grab den Palästinensern überlassen. Rechtlich gesehen befindet es sich allerdings nach den Osloer Verträgen bis heute unter israelischer Hoheit. Die Palästinensische Autonomiebehörde ließ das Grab in eine Moschee umbauen, indem sie darüber ein grünes Dach baute. Grün ist eine Symbolfarbe des Islam.

Der spätere ägyptische Unterkönig Josef war der älteste Sohn des Erzvaters Jakob (auch Israel genannt) und dessen zweiter Frau Rahel, deren Grab sich bei Bethlehem befindet. Der Überlieferung nach bewahrte er die Region durch kluge Vorratspolitik vor dem Hungertod.

Nach biblischer Tradition stammt Josef somit direkt von den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob ab. Muslime führen ihre angebliche „Segenslinie“ dagegen auf Abraham, Ismael und Esau zurück – obwohl Esau tatsächlich Jakobs Zwillingsbruder war und mit Isaaks Stiefbruder Ismael nichts zu tun hatte.

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