"Die Vertreibung der Hamas-Führung aus Jordanien vor zwölf Jahren war ein politischer Fehler, der gegen das Gesetz gemacht wurde", sagte Chasawne am Dienstag laut des israelischen Armeerundfunks. Der jordanische Regierungschef ist erst seit zwei Wochen im Amt. Doch in dieser Zeit hat er einen Weg der Annäherung an die Hamas beschritten. So empfing er Muhammad Nasal aus dem Hamas-Politbüro in Damaskus, als ihn dieser zu seiner Ernennung beglückwünschte. Zudem erhielt er einen freundschaftlichen Anruf vom Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije, und telefonierte mit dem Leiter des Politbüros, Chaled Mascha´al.
Im September 1999 hatte Abdullah II. angeordnet, die Büros der Hamas in Amman zu schließen. Er hatte Informationen erhalten, nach denen die politische Vertretung unter Mascha´als Leitung auch Waffen sammele und Anschläge in Israel in Auftrag gebe. Die Regierung in Amman rechnet nun wegen der Unruhen mit einer Rückkehr der Hamas aus Syrien. Ein solcher Schritt würde viel Unterstützung auf der jordanischen Straße bekommen.
Mascha´al durfte seit der Ausweisung zweimal nach Jordanien einreisen: 2009 besuchte er seinen sterbenden Vater, dessen Trauerfeier zu einer Darbietung der Unterstützung für die Hamas wurde. Im September 2011 wurde ihm der Besuch seiner kranken Mutter genehmigt.
Chasawne ist Jurist und hat als Richter beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag gearbeitet.