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Jordanier gegen Normalisierung mit Israel

AMMAN (inn) – Jordanier können ihren Geburtsort nicht in Israel haben. Nach öffentlichen Protesten haben die Behörden das Land aus einem Formular für die Volkszählung gestrichen.
Ein Israel-Bezug hat vor der jordanischen Volkszählung für Verdruss gesorgt
Ende November führt Jordanien die sechste Volkszählung seit seiner Gründung und die erste nach elf Jahren durch. Sie hat im Vorfeld für Wirbel gesorgt. Allerdings kritisierten die Bürger nicht das Verfahren an sich, sondern die Liste der möglichen Herkunftsländer auf dem Formular. Denn diese enthielt ursprünglich auch Israel, wie die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet. „Das Wort Palästina muss an Israels Stelle geschrieben werden“, forderte etwa die Kommunistische Partei Jordaniens in einer Stellungnahme. Dies sei „im Einklang mit der historischen und politischen Wahrheit und im Einklang mit der öffentlichen Meinung, die gegen eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel ist“. Ein weiterer Vorwurf lautete, der Hinweis auf Israel tilge die palästinensische Identität. In den sozialen Netzwerken drohten viele Jordanier, die Angestellten des Statistikamtes nicht einzulassen. Dabei müssen diejenigen, die den Zensus stören, mit Geld- oder gar Haftstrafen rechnen. Die Zeitung zitiert einen Bürger mit den Worten: „Ich erkenne nur Palästina an und weiß, dass ein krebsartiges und verseuchtes Gebilde es besetzt.“ Im Internet wurde ferner ein Foto veröffentlicht, das ein Schild an einer Haustür zeigt. Darauf steht geschrieben: „Wir sind eine ehrenwerte Familie und erkennen den Staat Israel nicht an.“

„Keine politische Dimension“

Ein Sprecher des Zensusbüros, Mahlad al-Umari, erklärte am Dienstag, dass Israel mit einbezogen sei, stelle keine „Politisierung oder Normalisierung“ dar. Dem schloss sich der offizielle Regierungssprecher Mohammed al-Momani an. Die Volkszählung sei „frei von einer politischen Dimension“. Dennoch teilte Al-Umari ebenfalls am Dienstag mit, Israel sei aus der Liste der Geburtsländer entfernt worden: „Es gibt nur sechs Optionen neben Jordanien – Palästina, Syrien, Ägypten, Irak, Jemen und Libyen.“ Die Kommunistische Partei reagierte erfreut: „Beamte haben ihren historischen und ernsthaften Fehler korrigiert.“ (eh)

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