AMMAN (inn) – König Abdullah II von Jordanien will eine drei Jahre alte Friedensinitiative zwischen Israel und der arabischen Welt wiederbeleben. „Jedes Problem, egal wie schwer es ist, kann durch Dialog gelöst werden“, sagte der König am Montag in einem Fernseh-Interview.
„Wir wollen die arabische Initiative wiederbeleben, damit zwischen Israel und der arabischen Welt eine feste und langwährende Beziehung entsteht“, sagte Abdullah im Gespräch mit „Kanal 2“.
Diese „arabische Initiative“ basiert auf einem Friedensplan, den der saudische Kronprinz Abdullah im März 2002 der arabischen Liga vorgelegt hatte. Alle Mitglieder hatten den Plan damals in Beirut angenommen, auch das irakische Regime von Saddam Hussein.
„Wir hoffen, in Algiers ein ‚Beirut Plus‘ zu bekommen“, zeigte sich König Abdullah zuversichtlich. Der damalige Plan bot Frieden und „normale Beziehungen“ an. Als Gegenleistung verlangte er von Israel den Rückzug aus den „besetzen Gebieten“, die Gründung eines palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt und die Rückkehr der Flüchtlinge. Israel lehnte die Initiative als nicht ernst gemeint ab. Ende März will die Arabische Liga über den Plan neu beraten.
„Der Preis ist für Israel ein Frieden mit der arabischen Welt, von Marokko am Atlantik bis nach Oman im Indischen Ozean“, sagte Abdullah und fügte hinzu: „Wir wollen keinen Frieden in zehn Jahren, von dem nur unsere Kinder etwas haben, wir wollen selbst Frieden erleben.“
Vor zwei Wochen hatte Jordanien seinen Botschafter nach Israel zurückgesandt. Am Sonntag traf der jordanische Außenminister Hani Mulki Premierminister Ariel Scharon.