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Johannes Gerster wird Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

BADEN-BADEN (inn) – Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) hat am Sonntag in Baden-Baden Johannes Gerster zum neuen Präsidenten gewählt. Der ehemalige Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel beendet die 13-jährige Amtszeit von Manfred Lahnstein.

Der 65-jährige Gerster gehörte von 1972 bis 1976 und von 1977 bis 1994 für die CDU/CSU-Fraktion dem Deutschen Bundestag an. Von 1982 bis 1998 war er Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Diese hatte er 1967 mit begründet. 1997 zog er nach Israel.

Von 1997 bis 2006 arbeitete er als Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem für Entwicklungsprojekte in Israel sowie für friedensfördernde israelisch-palästinensische Gemeinschaftsaktivitäten. „Ich bin ein Freund Israels, ich ergreife Partei für Israel, wenn es um die Existenz geht, ich möchte aber auch, dass die Palästinenser sich in einem eigenen Staatsgebilde entwickeln können“, so lautet nach eigenen Worten sein „politisches Glaubensbekenntnis“. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Gerster und seine Frau entgingen in Israel nur um wenige Sekunden einem Selbstmordattentat. Er ist Ehrendoktor der Ben-Gurion Universität des Negev.

Gerster erklärte vor seiner Wahl: „Wir sind Freunde Israels ohne Wenn und Aber. Aus historischen, politischen und moralischen Gründen fühlen wir uns für Land und Leute verantwortlich. Wir wollen, dass Israel als anerkannter Staat in Frieden neben einem palästinensischen Staat, ohne Terror und Gewalt, leben kann. Wir treten zugleich gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus in Deutschland an. Für das Erinnern in Zukunft. Unserem Land steht eine starke Deutsch-Israelische Gesellschaft gut zu Gesicht.“ Gerster berichtet in seinem Buch „Meine Briefe aus Jerusalem“ über seine Arbeit.

Gersters Vorgänger, Manfred Lahnstein, kandidierte auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Amt. Er war Finanzminister unter Kanzler Helmut Schmidt. Zu Gersters neuer Stellvertreterin wurde bei der 32. DIG-Hauptversammlung Claudia Korenke gewählt.

Dem neugewählten Präsidium gehören unter anderen die Bundestagsabgeordneten Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen), Anke Eymer (CDU/CSU), Dirk Niebel (FDP) und der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages Reinhold Robbe (SPD) an. In das Präsidium wurde auch die Staatsministerin im Bundeskanzleramt Hildegard Müller gewählt.

Der Deutsch-Israelischen Gesellschaft mit Sitz in Berlin gehören 48 Arbeitsgemeinschaften in 15 Bundesländern und das Jugendforum an. „Die DIG arbeitet für die Vertiefung und Weiterentwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen sowie für einen friedlichen Ausgleich zwischen Israel und seinen Nachbarn in Nahost. Sie beobachtet die innergesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und tritt Antisemitismus und rechtsextremistischen Einstellungen in allen Erscheinungsformen entgegen“, heißt es in der Beschreibung der DIG. Sie hat in Deutschland über 5.000 Mitglieder.

In Deutschland bietet die DIG Bildungs-, Informations- und Diskussionsveranstaltungen über Israel und den Nahen Osten sowie Studien- und Begegnungsreisen für Jugendliche an.

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