Schon jetzt wird das Projekt „Facebook der Toten“ genannt – zumindest bei der israelischen Gesellschaft, die das Internetprojekt betreut. Jeder Verstorbene hat auf der Webseite „Mount of Olives“ ein eigenes Profil mit den wichtigsten Lebensdaten wie Geburtstag, Name, Herkunft und Todestag, berichtet die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ZDF.
Auf einer virtuellen Pinnwand, welche an die der sozialen Netzwerke wie „StudiVZ“ und „Facebook“ angelehnt ist, können Angehörige Anekdoten zu dem Toten hinterlassen. Es ist ebenfalls möglich, Fotos von dem Verstorbenen dort hochzuladen. Durch das Projekt soll die Erinnerung an die jeweiligen Verstorbenen aufrecht erhalten werden. Deswegen können sich die Angehörigen auch eine Woche vor dem Todestag durch eine E-Mail daran erinnern lassen. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, den entsprechenden Grabstein durch einen Auftrag via Internet restaurieren zu lassen.
Der Friedhof auf dem Jerusalemer Ölberg ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe der Welt. Die rund 120.000 Grabsteine sind größtenteils verwittert und verwüstet. Die Stätte wird bereits seit biblischen Zeiten als Friedhof genutzt. Aus diesem Grund ist auch die geometrische Anordnung der Gräber über die Jahrhunderte verschwunden, so dass es nahezu unmöglich ist, ein bestimmtes Grab zu finden.
Unter Mithilfe von Torah-Studenten wurde ein Teil der Grabstätten lokalisiert. Bereits 20.000 von ihnen sind schon auf der Webseite zu finden. Nachdem die Gräber gereinigt wurden, um die Inschrift lesbar zu machen, konnten die Ruhestätten mit Hilfe einer Luftaufnahme lokalisiert werden. Die Kosten für das Projekt beliefen sich bisher auf etwa eine Million Euro.