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Jerusalem: Homosexuellen-Parade im Juni

JERUSALEM (inn) – Die israelische Polizei hat eine im Juni in Jerusalem geplante Homosexuellen-Parade grundsätzlich genehmigt. Die Organisatoren hatten den Antrag im März gestellt – strenggläubige Bewohner der israelischen Hauptstadt waren dagegen.

„Die Polizei ist dem Beschluss 7348/06 des Obersten Gerichtes vollkommen verpflichtet“, schreibt der Jerusalemer Polizeichef Ilan Franco in dem Brief an die Organisatoren. Laut dem Beschluss muss die Bezirkspolizei Genehmigungen für die Homosexuellen-Parade erteilen und die notwendige Sicherheit garantieren. Demnach entscheide der Bezirkskommandeur, ob Sicherheitsbedenken gegen die Veranstaltung, den gewählten Ort oder die Vorbereitungen sprächen, heißt es weiter in dem Schreiben. Wie die Zeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, soll die Parade am 21. Juni stattfinden.

„Die Organisation wartet die offizielle Genehmigung von der Jerusalemer Polizei ab“, sagte eine der Organisatoren am Donnerstag. „Dieser Brief beweist, dass beide Seiten ihre Lektionen von den Ereignissen des letzten Jahres gelernt haben. Sie haben festgestellt, dass es in jedermanns bestem Interesse ist, dem Gesetz zu gehorchen.“

Parade zweimal abgesagt

Zuletzt hatten die Organisatoren am 10. November eine ähnliche Veranstaltung geplant. Die Entscheidung, die Parade in Jerusalem abzuhalten, war in ultra-orthodoxen jüdischen Kreisen auf Kritik gestoßen. Dem schlossen sich auch christliche und moslemische Vertreter an. An mehreren Tagen hatte es im Vorfeld zum Teil gewaltsame ultra-orthodoxe Proteste gegeben. Kurzfristig wurde die geplante Parade wegen der angespannten Sicherheitslage durch eine Versammlung auf dem Campus ersetzt. Ursache hierfür war ein irrtümlicher israelischer Angriff auf Wohnhäuser im Gazastreifen, bei dem zwei Tage zuvor 19 Palästinenser ums Leben gekommen waren.

Einige Homosexuellen-Vertreter wollten trotz des Sicherheitsrisikos spontan eine Parade in Jerusalem abhalten. Dabei wurden etwa 30 Aktivisten festgenommen. Sie wollten gegen die Entscheidung protestieren, die Parade in das Stadion zu verlegen.

Bereits im Jahr 2005 sollte eine Parade im August abgehalten werden. Doch wegen des israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen sahen sich die Sicherheitskräfte nicht in der Lage, die Veranstaltung ausreichend abzusichern.

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