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Jerusalem die „jüngste“ Stadt Israels – Arabischer Anteil wächst

JERUSALEM (inn) – Jerusalem ist nicht nur die größte und die am schnellsten wachsende Stadt Israels, sondern auch die „jüngste“ – dies zeigte eine Studie zum „Jerusalem-Tag“. Gleichzeitig sinkt immer mehr der jüdische Anteil, während die arabische Bevölkerung zunimmt, sagen die Experten.

Zehn Prozent der Bewohner Israels leben in der Hauptstadt Jerusalem. Die 706.300 Einwohner sind mehr als die von Tel Aviv und Haifa zusammen. Dies ergab eine Studie, die das Jerusalem Institut für Israel-Studien zum 38. „Jerusalem-Tag“ am Sonntag veröffentlichte.

Im vergangenen Jahr wurden 5.119 Babies in der Hauptstadt geboren; damit hat Jerusalem die höchste Geburtenrate im Land. Und obwohl Tel Aviv das Image der jüngsten Stadt im Land hat, wohnen die meisten jungen Menschen in Jerusalem: 53 Prozent der Jerusalemer sind unter 24 Jahre alt. In Tel Aviv sind nur 30 Prozent so alt.

Zudem zogen elf Prozent der Neueinwanderer im Jahr 2004 nach Jerusalem. Damit ist Jerusalem die am schnellsten wachsende Stadt Israels.

Dennoch warnen die Experten, dass Jerusalem seinen Charakter als jüdische Hauptstadt zunehmen verliert. Nie zuvor seit der Wiedervereinigung der Stadt im Jahre 1967 zogen so viele Juden aus der Stadt weg. Vergangenes Jahr haben 18.100 Juden Jerusalem verlassen. Gleichzeitig zogen nur 11.400 in die Hauptstadt. Im Jahr 2003 verließen nur 13.300 Personen die Stadt.

Das Phänomen, dass die jüdischen Bewohner Jerusalem verlassen und in die Vorstädte ziehen, sei ein Trend, der 1980 begonnen habe und bis heute unvermindert anhalte, sagt der Demograph Maja Choschen. Der Grund seien bessere Arbeitsstellen und günstigere Wohnungen. Die meisten Jerusalemer ziehen dabei in die Ortschaften Beit Schemesch, Betar Illit, Ma´aleh Adumim, Modi´in, Mevaseret Zion und Givat Se´ev.

Gleichzeitig steigt die Zahl der arabischen Bewohner Jerusalems. Ende 2004 waren 34 Prozent der Bewohner Araber und 66 Prozent Juden. Von den 450.000 jüdischen Bewohnern sind etwa 30 Prozent fromme Juden. Seit 1967, als noch 74 Prozent der Stadtbevölkerung jüdisch waren, wuchs der arabische Anteil um 250 Prozent; der jüdische Anteil hingegen nur um 140 Prozent. In den letzten Jahren sind Tausende Araber nach Jerusalem gezogen, um auf der israelischen Seite des Sicherheitszaunes zu leben, so Sergio Della Pergola von der Hebräischen Universität.

Manche Experten sagen voraus: im Jahr 2020 werden nur noch 60 Prozent der Jerusalemer jüdisch sein. Eine andere Studie besagt, dass das Verhältnis von jüdischen zu arabischen Bewohnern in 25 Jahren gleich sein wird.

Weiter zeigt die Studie: In Jerusalem gibt es 55 Museen und Sehenswürdigkeiten, 2.000 archäologische Stätten, zehn Theater und acht Hochschulen und Kunstakademien. Zudem stehen 33 Bibliotheken in Jerusalem, zu denen insgesamt 27.000 Mitglieder gehören.

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