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Jerusalem: 2040 arabische Mehrheit

JERUSALEM (inn) – Im Jahr 2040 wird die Mehrheit der Einwohner Jerusalems arabischer Herkunft sein. Ein Grund ist die Abwanderung vieler orthodoxer Juden in die Peripherie. Das geht aus einer Studie hervor, deren Ergebnisse am Dienstag in der Stadtverwaltung vorgestellt wurden.

Demnach sind derzeit 73,5 Prozent der Jerusalemer jüdisch und nur 26,5 Prozent arabisch. Wenn sich die Bevölkerung wie bisher weiterentwickelt, wird der Anteil der Juden im Jahr 2020 noch 60 Prozent betragen – in der Altersgruppe bis 15 Jahre 55 Prozent. Kurz danach wird es ein Gleichgewicht zwischen den beiden Gruppen geben. Im Jahr 2040 könnte die israelische Hauptstadt aufgrund der demographischen Struktur einen arabischen Bürgermeister haben.

Wie der Leiter der Untersuchung, Professor Sergio Della Pergola von der Hebräischen Universität, mitteilte, verlassen viele junge jüdische Paare Jerusalem. Dies gelte sowohl für säkulare Juden als auch für ultra-orthodoxe (Haredim), die in der Regel besonders viele Kinder bekommen. Viele Araber zögen es hingegen vor, in Jerusalem zu leben statt auf dem Gebiet der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Der Bürgermeister von Jerusalem, Uri Lupoliansky, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Ich zweifle nicht daran, daß das jüdische Volk, das durch Generationen hindurch davon geträumt hat, in Jerusalem zu leben und es als Hauptstadt des jüdischen Volkes zu sehen, jetzt handeln muß“, sagte er am Dienstag. Er habe sich in der Angelegenheit bereits mit Premierminister Ariel Scharon und mit mehreren Ministern getroffen. „Mir scheint, daß der größte Teil der Minister schon begriffen hat, daß wir handeln müssen“, fügte er hinzu.

„Die Lösung kann nicht nur in den Händen der Stadtverwaltung selbst liegen“, erklärte Lupoliansky. „Die Stadtverwaltung muß sich zwar darum kümmern, daß die Lebensqualität in der Stadt gut ist, damit die Bewohner hier wohnen wollen. Aber die Regierung hilft heutzutage ausgerechnet der Peripherie, anstatt Jerusalem zu unterstützen.“

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