JERUSALEM (inn) – Ein Viertel der nicht-jüdischen Neueinwanderer in Israel will zum Judentum konvertieren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Einwanderungsministeriums.
Die Erhebung ist Teil einer Werbekampagne in russisch-sprachigen Medien, die zur Konversion ermutigen sollte. Derzeit leben etwa 300.000 nicht-jüdische Immigranten in Israel. Trotz der diesbezüglichen Bemühungen der Regierung treten jährlich nur ungefähr 100 zum Judentum über, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Laut der Umfrage sind Frauen eher zur Konversion bereit als Männer. Rund ein Drittel der Teilnehmerinnen gab an, einen Übertritt zu erwägen. Allerdings meinten 79 Prozent der Frauen, es handle sich um einen langen und schwierigen Prozess. Bei den Männern vertraten nur 72 Prozent diese Ansicht. Ungefähr 37 Prozent aller Befragten sagten, sie würden nicht übertreten, weil sie befürchteten, am Ende nicht als Juden akzeptiert zu werden.
Die Teilnehmer wurden auch nach ihrer Identität gefragt. Von den Nicht-Juden fühlen sich nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte eher russisch als israelisch. Die ebenfalls befragten Juden identifizieren sich mehr mit Israel als mit Russland.
Die Umfrage war in zwei Phasen aufgeteilt – vor und nach der Medienkampagne. Danach gab es mehr positive Empfindungen gegenüber einer Konversion. Vor der Kampagne hatten 66 Prozent der Nicht-Jüdinnen gemeint, der Übertritt solle sie in religiöser Hinsicht gehorsam machen. Bei der zweiten Erhebung sank dieser Anteil auf 48 Prozent.