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Jamim HaNora´im, die Ehrfurcht gebietenden Tage

Die ersten zehn Tage des jüdischen Jahres sind Tage der Umkehr. Auf hebräisch werden diese Bußtage zwischen dem jüdischen Neujahr und dem Großen Versöhnungstag „Jamim HaNora´im“, „die Ehrfurcht gebietenden Tage“, genannt.

Nach alter rabbinischer Tradition öffnet Gott an den beiden Neujahrstagen drei Bücher. Im ersten sind alle Gerechten verzeichnet, im zweiten diejenigen, die weder ausgesprochen gut noch sehr böse sind, und im dritten Buch die Übeltäter. Die Völker werden während der Jamim Nora´im zur Rechenschaft gezogen. Religiöse Juden unterziehen sich deshalb einer besonderen inneren Prüfung und bemühen sich um Aussöhnung mit Gott und dem Nächsten.

Der Sabbat zwischen Neujahr und Versöhnungstag ist der „Schabbat Schuvah“, der „Sabbat der Umkehr“. In diesem Jahr fällt er auf den 18. September. An diesem Buß-Sabbat wird Hosea 14,2-10 verlesen. Der Text beginnt mit den Worten: „Bekehre dich, Israel, zu dem Herrn, deinem Gott; denn du bist gefallen um deiner Schuld willen…“

Die Jamim Nora´im fügen sich ein in eine besondere Zeit der Besinnung, die ihren Höhepunkt im Großen Versöhnungstag, dem „Jom Kippur“, findet. In dieser Zeit werden – außer an den beiden Neujahrstagen – vor dem Morgengebet spezielle Bußgebete, die „Slichot“, rezitiert. Nach dem Schacharit wird dann das Schofarhorn geblasen. In diesem Jahr wird Jom Kippur am 25. September gefeiert.

Sephardische Juden beginnen mit diesen Bußgebeten bereits am Anfang des Monats Elul, dem letzten Monat des jüdischen Jahres. Aschkenasische Juden fangen je nach Tradition zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den zwei Wochen vor Rosch HaSchanah an, die Slichot zu beten, wenigstens jedoch vier Tage vor dem Neuen Jahr.

Die Rabbinen sehen den Ursprung dieser Bußzeit in der Heiligen Schrift. Nachdem sich Israel das Goldene Kalb gemacht hatte, stieg Mose am 1. Tag des Monats Elul wieder auf den Berg Sinai, um vor Gott die Vergebung der Sünden des Volkes zu erbitten. Nach vierzig Tagen kehrte er schließlich am 10. Tischri, dem Großen Versöhnungstag, wieder zurück und brachte die zweiten Gesetzestafeln mit, als Zeichen der erneuerten Gnade Gottes.

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