Knochen und Bakterien seien in der Stätte unter Luftabschluss gut konserviert worden, berichtet das Internetportal „wissenschaft.de“. Dadurch konnten in den Knochen noch Teile des Erbguts und der Zellmembran der Tuberkulose-Erreger festgestellt werden. Die Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass dem etwa 9.000 Jahre alten Erreger gegenüber dem Erbgut heutiger Tuberkulose-Erreger ein Teil fehlt. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass sich der Erreger über größere Zeiträume hinweg verändert, heißt es in dem Bericht weiter.
Bislang konnten Forscher bei sehr alten menschlichen Überresten nur indirekt auf Tuberkulose schließen, da die Krankheit Spuren an den Schädelknochen hinterlässt. Um die Erreger eindeutig nachweisen zu können, hatte das Team um Wissenschaftler Mark Spigelman von der Hebräischen Universität Jerusalem nach solchen sogenannten Knochenläsionen gesucht. Es hoffte, dort auf konservierte Zellrückstände zu stoßen.
Bei den Überresten des Mutter-Kind-Paares aus dem Mittelmeer wurden sie fündig. Den Untersuchungen zufolge war die Frau etwa 25 Jahre und das Kind ein Jahr alt. Vermutlich hatte die Mutter die tödliche Infektionskrankheit der Atemwege kurz nach der Geburt auf das Kind übertragen.