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Jad HaSchmonah

Anfang Juni feierte die messianisch-jüdische Gemeinschaftssiedlung Jad HaSchmonah ihr 30-jähriges Jubiläum. Der „Moschav Schitufi“ liegt im judäischen Bergland, unweit der Autobahn Jerusalem-Tel Aviv in einer Gegend, in der zu biblischen Zeiten die Orte Kirjat-Je’arim, Kfira und Be’erot lagen.

Kalevi Komppa, der Vorsitzende der etwa 600 Mitglieder umfassenden Organisation „Freunde Jad HaSchmonahs in Finnland“ meinte in seinem Grußwort: „Was vor mehr als 30 Jahren lediglich eine Vision war, wäre nie Wirklichkeit geworden, wenn nicht ein paar Menschen bereit gewesen wären, alles für die Verwirklichung dieses Traums zu opfern.“ Anja Suomela, eines der wenigen Gründungsmitglieder von Jad HaSchmonah, das bis heute im Moschav lebt, betonte, dass das Bestehen der Siedlung ein Wunder Gottes sei.

Kari Veijalainen, Finnlands Botschafter in Israel und Zypern, bezeichnete Jad HaSchmonah als wichtigen kulturellen und sozialen Knotenpunkt der Verbindungen zwischen Israel und Finnland. Und Me’ir Wiesel, Landrat des Kreises Judäa der insgesamt 57 Ortschaften umfasst rief den Versammelten zu: „Es macht Spaß mit euch zusammenzuarbeiten. Macht weiter so!“

Dr. Gerschon Nerel, einer der Leiter von Jad HaSchmonah erinnerte zu Beginn der Feierstunde an die Ursprünge des Moschav, der 1971 von bibelgläubigen Protestanten aus Finnland gegründet wurde, die zwei Jahre zuvor als Volontäre nach Israel gekommen waren. Drei Jahre nach der Gründung der Kooperative konnten sie mit der Besiedlung des Hügels mit Blick auf die Küstenebene und das Mittelmeer beginnen.

Der hebräische Name „Jad HaSchmonah“ heißt übersetzt „Gedächtnis der Acht“ und soll an acht jüdische Flüchtlinge erinnern, die 1938 von Österreich nach Finnland geflohen waren. Im November 1942 wurden sie von den Finnen an die Deutschen ausgeliefert, obwohl sich Finnland ansonsten erfolgreich der deutschen Forderung widersetzte, seine jüdischen Staatsbürger auszuliefern. Dr. Georg Kulman überlebte als einziger der Acht Auschwitz und wanderte nach dem Krieg nach Israel ein. „Jad HaSchmonah“ will ein Zeichen der Bitte der Finnen um Vergebung und ihres Glaubens an die Erfüllung biblischer Prophetien im Zionismus verstanden werden.

In der Gemeinschaftssiedlung leben heute 150 Menschen, einschließlich der offiziellen Mitglieder, ihrer Kinder und einer ganzen Reihe von Volontären. Bereits kurz nach der Gründung des Moschavs war den finnischen Gründern klar, dass sie als rein skandinavische Siedlung nicht überlebensfähig sein würden. Im Herbst 1978 begrüßten sie deshalb Eli Bar-David, der aus einer prägenden messianisch-jüdischen Familie in Ramat-Gan stammt, als ersten israelischen Volontär mit offenen Armen. Bald folgten zwei von Bar-Davids Brüdern mit ihren Familien, eine seiner Schwestern und andere israelische Familien – alles Jesus-gläubige Juden.

Heute sind es diese messianischen Juden, die in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments das Wort Gottes sehen, die den Charakter von Jad HaSchmonah entscheidend prägen. Sie lassen ihre Söhne beschneiden, beachten die biblisch-jüdischen Feste und Speisegebote und leisten wie alle Israelis ihren Militärdienst. Gemeinsam wollen sie auf der Basis des Alten und Neuen Testaments einen Kibbuz-ähnlichen Lebensstil finden, der nicht den Idealen des Kommunismus entspringt, sondern den Vorgaben aus der Zeit der Apostel. Gerschon Nerel macht kein Hehl daraus: „Das gemeinsame Leben von Gläubigen ist nicht einfach. Wir brauchen viel Gebet, um das Ziel zu erreichen, das Gott uns gesetzt hat.

Die Haupteinnahmequelle des Moschav ist sein Gästehaus. In jedem Jahr finden außer verschiedenen Konferenzen große Kinderfreizeiten statt, zu denen messianische Juden aus ganz Israel nach Jad HaSchmonah kommen. Außerdem sind Touristengruppen aus aller Welt willkommen. Die Schreinerei der Gemeinschaftssiedlung ist landesweit für ihre gute Qualität bekannt. In der Landwirtschaft konzentriert man sich vor allem auf den Anbau von Ölbäumen und die Bienenzucht. Andere Moschav-Mitglieder arbeiten außerhalb.

Im Jahr 2000 wurde ein einzigartiger biblischer Garten eingeweiht, den Jad HaSchmonah in Zusammenarbeit mit der Schweizer Gesellschaft von „Beit Schalom“ und der israelischen Altertumsbehörde aufgebaut hat. Verschiedene Strukturen aus biblischer Zeit – beispielsweise ein Wachturm, eine Ölpresse, eine Tenne, eine Grabhöhle oder eine Synagoge – wurden im Originalzustand nachgebaut.

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